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Gastfamilien von Ukrainern im Aargau werden ab jetzt durch Caritas begleitet – aber nicht alle und für höchstens sechs Monate

Die Caritas übernimmt die Begleitung derjenigen Gastfamilien, die über die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) oder den kantonalen Sozialdienst platziert wurden. Die Gemeinden sind aber weiterhin zuständig für die Auszahlung der Sozialhilfegelder an Schutzsuchende.

Die Caritas Aargau übernimmt die Begleitung der Gastfamilien von Ukrainerinnen und Ukrainern, die über die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) im Kanton Aargau platziert wurden. Der Kantonale Sozialdienst hat mit der Caritas Aargau eine entsprechende Leistungsvereinbarung abgeschlossen.

Caritas will zu stabiler Unterbringungssituation beitragen

Die Caritas unterstütze bei Schwierigkeiten im Zusammenleben und trage so zu einer möglichst stabilen Unterbringungssituation bei, heisst es in einer Mitteilung des Kantons. Die Begleitung der Gastfamilien durch Caritas ist auf sechs Monate befristet.

Die Caritas führt mit neuen Gastfamilien und den Schutzsuchenden ein Erstgespräch durch. Dazu gehört der Abschluss einer Unterbringungsvereinbarung zwischen Gastfamilie und Gästen. Diese Vereinbarung sei rechtlich nicht bindend, sie sei aber wichtig, um eine gemeinsame Grundlage für das Zusammenleben zu schaffen, heisst es in der Mitteilung weiter.

In einem zweiten Schritt wird die Caritas auch die bestehenden SFH-Gastfamilien – das sind aktuell rund 240 – kontaktieren, um den Begleitungsbedarf zu erheben und den Kontakt herzustellen. Für die Auszahlung der Sozialhilfegelder ist der zuständige Gemeindesozialdienst verantwortlich.

Umplatzierungen bleiben Sache der Gemeinden

Im Rahmen der Beratung vermittelt die Caritas Informationen, klärt Fragen, unterstützt bei Bedarf bei der interkulturellen Vermittlung oder bei der Krisenintervention. Bei der Betreuung setzt die Caritas auch auf Online-Kommunikationskanäle, um die betreuten Personen schnell und direkt zum Beispiel per Videochat zu erreichen. Am Ende der sechs Monate dauernden Begleitung findet ein Abschlussgespräch statt. Dabei kann im Ausnahmefall die Vereinbarung erneuert oder eine Umplatzierung durch die zuständige Gemeinde eingeleitet werden.

Die Gemeinden bleiben weiterhin für die Umplatzierung von Geflüchteten aus der Ukraine verantwortlich.
Ennio Leanza / KEYSTONE

Die Begleitung durch die Caritas ist begrenzt auf von der SFH oder vom Kantonalen Sozialdienst (KSD) vermittelte private Unterbringungen. Die SFH sieht eine entsprechende Begleitung in ihrem Gastfamilienprojekt vor. Bei vermittelten – also nicht selbstorganisierten – Unterbringungen kennen sich Gastgeber und Gast nicht. Diesem Umstand trägt die Begleitung durch die Caritas Rechnung.

Diese Lösung kommt nicht zum Zug, wenn die betroffenen Personen ihre Unterkunft respektive ihre Gäste selbst ausgesucht haben oder diese von Dritten vermittelt wurden (zum Beispiel Privatunterbringung bei Verwandten und Bekannten). Die Begleitung durch die Caritas erfolgt ergänzend zu den Aufgaben der Aufenthaltsgemeinde. Die Gemeinde ist auch weiterhin zuständig für die Auszahlung der Sozialhilfe an Schutzsuchende – sofern diese wirtschaftlich nicht selbstständig sind – oder für die Auszahlung der Unterbringungspauschale (Fr. 9.– pro Person und Tag) für die Gastfamilien.