Aktion in luftiger Höhe: Hobbypilot zeichnet Friedenstaube an den Himmel
Angesichts des Krieges in der Ukraine kam Susi Treu, Lebensgefährtin von Horst Jülke, auf die Idee, ein Zeichen für den Frieden zu setzen: Die schrecklichen Ereignisse beschäftigten sie von Beginn an.
«Als Erstes haben wir die Werbesäule vor unserer Firma auf die Farben der Ukraine umgestellt, um ein Zeichen zu setzen. Das erschien mir jedoch nicht genug.»
Dann entstand die Idee, den Himmel als Leinwand zu nutzen: «Zusammen mit Horst habe ich mir überlegt, wie man ein Friedenssymbol gross darstellen kann. Dabei fiel uns ein, dass man mit dem Flugzeug grosse Strecken zurücklegen kann und diese mit dem Onlinedienst Flightradar 24 sichtbar machen kann.»
Susi Treu war es dann auch, die die Vorbereitungen für den Flug traf. Zunächst musste die Friedenstaube vorgezeichnet werden, um anschliessend akribisch Punkt für Punkt von Hand in die Flugplanungssoftware, sozusagen ein Navi für den Piloten, übertragen zu werden.
Hoch konzentriert und höchste Präzision
«Für unser Vorhaben», so Horst Jülke, «war unser Flugzeug ideal, da es aufgrund seines geringen Gewichtes und der extrem guten Flugeigenschaften ausgesprochen wendig ist. So konnten wir die Friedenstaube perfekt in den Himmel zeichnen. In den Spitzkehren konnte ich die Geschwindigkeit unseres Kleinflugzeuges bis auf 90 Stundenkilometer reduzieren. Zum Vergleich: Beim Landeanflug hat die Maschine eine Geschwindigkeit von rund 110 Stundenkilometer.»
«Wir mussten höchst konzentriert zu Werke gehen, da ich neben dem Navigieren auch den Luftraum ständig im Auge behalten musste», erläutert Horst Jülke. «Dabei erhielt ich intensive Unterstützung von Susi. Wir sind ein eingespieltes Team.»
Fast drei Stunden in der Luft
Gestartet wurde in Donaueschingen. Jülke musste während der gesamten Flugzeit von 2 Stunden und 43 Minuten auf die vorgegebene Route auf der Flugplanungssoftware achten und durfte dabei den Blick auf den Luftraum nicht vernachlässigen, um andere Flugzeuge, die in der Nähe unterwegs sein könnten, rechtzeitig zu erkennen. Hinzu kam noch die Funk-Kommunikation mit den verschiedenen Fluginformationsdiensten, die Informationen über den Luftverkehr beinhalten und eventuelle Flugverbote in bestimmten Lufträumen enthalten.
Auf die Frage, wie sich die beiden nach der Landung gefühlt hatten, antworteten sie: «Stolz, aber geschafft. Als wir das Ergebnis unseres Fluges auf Flightradar 24 gesehen haben, waren wir restlos davon überzeugt, etwas Tolles geschaffen zu haben.»