Russland soll einen Mordanschlag auf den deutschen Rheinmetall-Chef Armin Papperger geplant haben
Russland hat offenbar Anschläge auf eine Reihe europäischer Rüstungsmanager geplant, darunter auf Armin Papperger, den CEOdes deutschen Konzerns Rheinmetall. Dies berichtet der amerikanische Nachrichtensender CNN. US-Geheimdienste hätten die Pläne bereits Anfang Jahr aufgedeckt und die deutschen Dienste informiert.
Der 61-jährige Papperger ist seit 1990 für den Düsseldorfer Konzern tätig; 2013 wurde er zum CEO berufen. Die deutschen Sicherheitsbehörden hätten seine Ermordung verhindert, berichtet CNN. Die Anschlagspläne gegen die anderen europäischen Manager seien weniger weit fortgeschritten gewesen.Der Sender beruft sich auf fünf amerikanische und deutsche Geheimdienst-Angehörige.
Rheinmetall stellt Artilleriegeschosse und Militärfahrzeuge her, die auch in die Ukraine exportiert werden. Zudem ist der Konzern dabei, in dem osteuropäischen Land ein Werk für gepanzerte Fahrzeuge aufzubauen, das nächste Woche eröffnet werden soll. Bereits jetzt betreibt Rheinmetall gemeinsam mit einem ukrainischen Partner ein Reparaturwerk für Panzer im Westen des Landes. Im Juni hatte Papperger angekündigt, demnächst Schützenpanzer vom Typ Lynx an die Ukraine liefern zu wollen.
Sollte Moskau tatsächlich geplant haben, hochrangige Manager in Westeuropa zu ermorden, wäre dies eine neue Eskalationsstufe. Berichte über russische Sabotagepläne gibt es bereits seit einiger Zeit;in Deutschland sorgte im April die Festnahme zweier Russlanddeutscher für Aufsehen.Die beiden Männer sollen Sprengstoff- und Brandanschläge auf amerikanische Militärstützpunkte in Bayern geplant haben.
Rheinmetall gilt gemessen am Umsatz als grösster rein deutscher Rüstungskonzern. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat sich der Aktienkurs des Unternehmens verfünffacht; der Umsatz soll dieses Jahr 10 Milliarden Euro erreichen und wäre damit fast doppelt so hoch wie vor Ausbruch des Krieges.
Den Bericht über die Anschlagspläne wollte das Unternehmen am Donnerstag nicht kommentieren. Ein Rheinmetall-Sprecher erklärte lediglich, «in regelmässiger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden» würden «stets die erforderlichen Massnahmen getroffen».(hfm)