Sie sind hier: Home > Luzern > Ukrainisches Kulturzentrum in Luzern soll ein Ort der Begegnung und der Kultur werden

Ukrainisches Kulturzentrum in Luzern soll ein Ort der Begegnung und der Kultur werden

Am Sonntag eröffnet zum orthodoxen Osterfest das neue ukrainische Kulturzentrum «Prostir» (Raum) im Luzerner Stadtteil Reussbühl. 

Es soll ein Ort der Begegnung von aus der Ukraine geflüchteten Menschen werden, vor allem für Mütter und deren Kinder und wird auch von Ukrainern betrieben. Das neue Zentrum befindet sich in dem Haus für Studierende «Kunst-Box», dem ehemaligen Schwesternhaus an der Staffelnhofstrasse 7.

«Prostir verfügt über grosse Aufenthaltsräume und der Garten bietet Platz für Begegnungen, Musik-, Mal- und Tanzateliers», teilen die Organisatoren mit. Es gibt eine Bibliothek mit ukrainischen Büchern. «Das Zentrum soll den aus der Ukraine geflüchteten Menschen Raum geben, um sich austauschen zu können und ihre kulturelle Identität zu leben», heisst es in der Mitteilung weiter.

Regelmässige Kultur- und Kunstveranstaltungen für Kinder geplant

Das Zentrum wird regelmässig Kultur- und Kunstveranstaltungen für Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Kunst-, Musik- und Sportbeschäftigungen, sowie ein Schulferienprogramm veranstalten. Mehrmals pro Monat haben Kinder die Möglichkeit, Konzerten zu lauschen und Museen mit einer ukrainischsprachiger Führung zu besichtigen, welche ihnen auf spannende Weise die Kunst näher bringt.

Weiter sind Ausflüge in die schönsten Ecken der Schweiz, Führungen durch die Stadt Luzern sowie Picknicks und kulinarische Meisterkurse geplant. Die Türen von Prostir sind jeweils am Mittwoch, Samstag und Sonntag nachmittags offen.

Am Sonntag findet im Zentrum von 14 bis 17 Uhr eine Orthodoxe Osterfeier statt. Es gibt Kaffee, Kuchen und ukrainisches Ostergebäck ‘Pas’cha’, ebenso Ostereiermalen für Kinder und Erwachsene sowie Musik-Ateliers für Kinder.

Den Anstoss zu Prostir gab einerseits ein grosses Solidaritätskonzert am 6. März in der Kirche Sankt-Karli mit Musikerinnen und Musiker aus zahlreichen slawischen Ländern. Nach dem Einzug von fast 30 ukrainischen Kunst-Studentinnen in den Häusern Music-Box und Kunst-Box entstand die Idee, das bestehende Netzwerk zur bereits in der Schweiz lebenden ukrainischen Gemeinschaft zu nutzen und ein Haus für die ukrainische Kultur aufzubauen.

Verein trägt das neue Zentrum und Ukrainerin leitet es

Getragen wird das Zentrum vom Verein Freunde der Music-Box, welcher bereits während der Corona-Pandemie das Klanghotel Bergsonne und viele junge Musikerinnen und Musiker unterstützte.

Geleitet wird das Haus von Ljuba Sumilina. Sie stammt aus Cherson (Ukraine), studierte Geige und schloss nach einem Musikstudium in Tschechien an der Hochschule Luzern- Musik ihr Studium mit dem Master of Arts in Musikpädagogik und Musik Performance ab. Sie lebt seit bald zehn Jahren in der Schweiz. «Ich freue mich sehr, dieses Kulturzentrum leiten zu dürfen», sagt Ljuba Sumilina, «wir können so einen wichtigen Beitrag leisten, dass die aus der Ukraine geflüchteten Menschen hier ein kulturelles Zuhause haben und damit den in der Heimat gebliebenen Kraft geben».

Unterstützt wird Ljuba Sumilina von einem einheimischen Dreierteam. Ihm gehören die Sozialwissenschaftlichlerin Gisela Meisen-Nussbaum, die Slavistin und Osteuropa-Historikerin Susanne Kraus und der selbständige Unternehmer und SP-Kantonsrat Urban Frye an. Frye war auch Initiant der Häuser Music-Box und Kunst-Box. Beratend zur Seite stehen dem Team Daniel Furrer, Geschäftsführer der Caritas Luzern, sowie die Sozialen Dienste der Stadt Luzern.

«Wir werden das Haus regelmässig auch für die Schweizer öffnen mit kulinarischen Konzertabenden wie im Klanghotel», sagt Urban Frye auf Anfrage.  Es existiere schon eine grosse Gemeinschaft von Musikern und Musikerinnen aus verschiedenen slawischen Ländern. «Diese haben vor dem Krieg miteinander musiziert, sie spielen auch während dem Krieg und werden dies nachher wieder tun», sagt Frye. Das Zentrum sei vor allem für die ukrainischen Menschen bestimmt. Auf Anmeldung könnten interessierte Personen aber gerne vorbeischauen. (pd/ben)

Weitere Infos findet man auf derzweisprachigen Website www.prostir.ch