Klimadebatte löst Coronakrise ab: So beeinflusst das Thema den Konsum
Mit dem Ende der Coronamassnahmen verschwinden auch die Befürchtungen der Bevölkerung. Noch im Dezember 2021 gaben rund 82 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer an, ihnen bereite die Coronakrise Sorgen. Im April waren es nur noch knapp 63 Prozent. 35 Prozent machen sich hingegen gar keine Sorgen mehr. Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte repräsentative Umfrage des Onlinevergleichsportals Comparis.ch.
Dies bestätigt ein Blick aufs Portemonnaie: Im April gaben 40 Prozent der Befragten an, dass sich ihr Verhalten wegen der Coronakrise gar nicht verändert hat. Im Dezember 2021 waren es noch 31 Prozent, im März 2020 erst knapp 24 Prozent.
Klimadebatte wird zur Topsorge der Bevölkerung bezüglich Finanzen
Dafür ist neben Inflationssorgen die Klimadebatte in den Fokus gerückt. 82 Prozent der Befragten bejahen einen Einfluss auf ihre Konsum- und Finanzentscheidungen, wie es weiter heisst. Im Dezember 2019 lag der Wert bei 74 Prozent. Zudem gaben über 27 Prozent an, die Klimadebatte habe einen «grossen Einfluss» auf das Ausgaben- und Investitionsverhalten.
Dabei handeln junge Menschen klimabewusster als ältere. «Bei den jungen Erwachsenen ist die Klimakrise seit der Schulzeit ein wichtiges Thema», sagt Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn. «Anders bei den älteren Generationen, die teilweise ihre Lebensweise und ihren Besitzstand durch Klimaschutz gefährdet sehen.»
Aufs Fliegen will man nicht verzichten
Als Folge dieser Debatte kaufen 39 Prozent der Befragten häufiger regionale Produkte. 32 Prozent konsumieren weniger Fleisch und tierische Produkte. Auf Flugreisen und Kreuzfahrten wollen hingegen nur 27 Prozent verzichten. Lieber reduzieren sie Autofahrten. «Der Verzicht bei kleineren Alltagsausgaben scheint vielen leichter zu fallen als grössere Einschränkungen, zum Beispiel beim Reisen», erklärt Kuhn.
Noch nicht auf die finanziellen Erwartungen schlägt sich dagegen der Ukraine-Krieg durch. Nach wie vor rechnen gemäss Comparis.ch 27 Prozent damit, dass ihre Situation besser wird. 17 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus. (abi)