Sie sind hier: Home > Umfrage > Wechsel an der Spitze: Alain Berset ist nicht mehr der beliebteste Bundesrat

Wechsel an der Spitze: Alain Berset ist nicht mehr der beliebteste Bundesrat

Die negativen Schlagzeilen haben Bundespräsident Alain Berset zugesetzt: Er verliert an Ansehen bei der Bevölkerung. Die beste Note erhält neu Viola Amherd.

Alain Berset ist nicht mehr der Klassenprimus – im Gegenteil: Der Bundespräsident rutschte in einer am Montag veröffentlichten Zufriedenheitsumfrage von Tamedia und «20 Minuten» auf den dritten Platz ab. In der Umfrage vom August 2022 lag er noch an der Spitze. Der Zufriedenheitswert des SP-Innenministers sank von 4,11 auf neu 3,92, wie es in einer Mitteilung heisst.

Als Grund für das schlechtere Abschneiden werden die sogenannten Corona-Leaks vermutet. Dabei geht es um die Weitergabe von vertraulichen Informationen zur Coronapolitik des Bundesrats an Ringier. Die «Schweiz am Wochenende» deckte den Skandal Mitte Januar auf.

Hat an Beliebtheit verloren: Alain Berset.
Keystone

Viola Amherd übernimmt die Spitze

Beliebteste Bundesrätin ist neu Viola Amherd (Mitte). Die Verteidigungsministerin kann im Vergleich zur letzten Umfrage zwei Plätze gutmachen und steigert ihren Zufriedenheitswert von 4,02 auf 4,22. Unverändert auf Platz 2 liegt Finanzministerin Karin Keller-Sutter (FDP) mit 4,09.

Auf den Plätzen 4 und 5 folgen der neu gewählte Bundesrat Albert Rösti und Wirtschaftsminister Guy Parmelin (beide SVP). Ihre Zufriedenheitswerte liegen bei 3,89 respektive 3,84, wie es weiter heisst. Die Schlusslichter sind Ignazio Cassis (FDP) und Elisabeth Baume-Schneider (SP) mit 3,69 beziehungsweise 3,64.

Wenig Unterstützung für Ignazio Cassis

Für Ignazio Cassis sieht es auch düster aus, wenn es darum geht, ob er nach den Wahlen im Herbst wiedergewählt werden soll: Lediglich 33 Prozent der Befragten befürworten dies. Der Aussenminister erhält damit weiterhin die tiefste Unterstützung, wie es weiter heisst. 58 Prozent befürworten dagegen die Wiederwahl von Viola Amherd, Karin Keller-Sutter kommt auf 54 Prozent. Ebenfalls aufs Podest schafft es Alain Berset mit 49 Prozent.

Auf wenig Gegenliebe stösst auch die heutige Zauberformel: Gemäss Umfrage unterstützen nur 19 Prozent der Wählerinnen und Wähler den Status-Quo mit zwei Vertreterinnen der SVP, zwei der FDP, zwei der SP und einer der Mitte. Allerdings vermöge keine der Alternativen über die parteipolitischen Lager hinaus zu überzeugen, wie es weiter heisst.

Bevölkerung ist zufrieden mit Bundesrat und Parlament

Gestiegen ist im Vergleich zum vergangenen August die Zufriedenheit mit dem Bundesrat (+ 5 Prozentpunkte) und mit dem Parlament (+ 4 Prozentpunkte). So sind aktuell 55 Prozent der Wählerschaft mit der Arbeit des Gesamtbundesrats zufrieden oder eher zufrieden. Beim Parlament sind es 50 Prozent.

An der dritten Wahlumfrage von «20 Minuten» und Tamedia zusammen mit dem Institut Leewas haben vom 15. bis 17. Februar 27’668 Personen aus der ganzen Schweiz online teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1 Prozentpunkt.