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Weniger heizen, kürzer duschen: So kommen die Stromspartipps des Bundesrats bei Aargauerinnen und Aargauern an

Am Mittwoch gab der Bund in einer Pressekonferenz den Start einer Sensibilisierungskampagne zum Stromsparen bekannt. Vorgeschlagen wird unter anderem, die Wohnung nur noch auf 19 Grad zu heizen. Was halten Aargauerinnen und Aargauer davon? Die AZ hat nachgefragt. 

Paula Blöchlinger, 51, Köchin aus Aarau, will den Backofen weniger benutzen

«Wir können nicht wählen. Stromsparen ist jetzt einfach nötig». Das findet Paula Blöchlinger (51) aus Aarau. Die Köchin nimmt die Empfehlungen des Bundes unaufgeregt zur Kenntnis – für sie persönlich, sagt sie, würden die Empfehlungen sowieso nicht so viel ändern. «Wir heizen unser Wasser mit Solarstrom vom Dach und heizen mit Holz, brauchen also sowieso nicht so viel Strom.» Das einzige, was Paula Blöchlinger in Zukunft ändern wird: Ihren Umgang mit dem Backofen. «Dass der so viel Strom verbraucht, habe ich nicht gewusst.» Deshalb verzichtet die Köchin in Zukunft aufs Vorheizen – und will den Backofen nur noch brauchen, wenn unbedingt nötig.

Fritz Sommer, 81, Rentner aus Aarau, hält die Angst für übertrieben

Fritz Sommer hat keine Angst vor dem Winter. 
Andrea Marti

Fritz Sommer teilt die Ansicht von Paula Blöchlinger nicht: «Die ganze Angst vor einer Strommangellage ist Panikmache. Die Leute werden verunsichert, obwohl es dazu gar keinen Grund gibt.» Sein Verhalten ändern wird Fritz Sommer nicht, sagt er. «Das ist schlicht nicht nötig», ist er überzeugt. Er habe keine Angst vor einer Strommangellage im Winter.

Dario Lorenzo, 32, Zimmermann aus Aarau, möchte Ressourcen schonen

Dario Lorenzo spricht sich für einen bewussteren Umgang mit allen Ressourcen aus. 
Andrea Marti

Ganz anders als Fritz Sommer sieht Dario Lorenzo (32) aus Aarau den Aufruf des Bundesrates. «Ich finde es gut, wenn die Bevölkerung dafür sensibilisiert wird, wieder mehr Strom zu sparen. Wir sollten allgemein viel ressourcenschonender leben», so Lorenzo. Allerdings, so der 32-jährige, verstehe er auch, wenn andere den Aufruf kritisch fänden. «Gerade beleuchtete Werbetafeln oder Schaufenster brauchen extrem viel Strom – da könnte ebenfalls gespart werden, nicht nur bei den Privathaushalten», so Lorenzo.

Silvia Hambsch, 75, aus Schönenwerd, fordert Lösungen von der Politik

Silvia Hambsch kritisiert den Aufruf des Bundes scharf. 
Andrea Marti

Weniger Verständnis hat Silvia Hambsch, Rentnerin aus Aarau. «Jetzt haben wir uns so lange an Covid-Vorschriften gehalten, und jetzt kommt schon das Nächste. Wir können nichts mehr selbst entscheiden, müssen einfach nur noch ausführen – es ist wie in einem Hamsterrad!», sagt die Seniorin. Strom sparen werde sie aber trotzdem – «ich will ja auch mein Portemonnaie schonen, deshalb müssen wir sparen.» Gleichzeitig fordert Hambsch aber auch, dass die Politik Lösungen finden soll. «Es kann nicht sein, dass immer nur die hart arbeitende Bevölkerung alles ausbaden muss. Da muss es andere Wege geben», ist Hambsch überzeugt.

Phoebe Tabicca, 28, Kita-Leiterin aus Aarau, spart jetzt mehr Strom

Phoebe Tabicca versucht, möglichst viel Strom zu sparen. 
Andrea Marti 

Wiederum grösseres Verständnis für den Aufruf hat Phoebe Tabicca (28) aus Aarau. Allerdings, sagt sie, habe sie gar nicht so viel Spielraum zum Stromsparen –, weil sie in einer Mietwohnung lebe. «Da können wir die Heizung eh nicht komplett selber beeinflussen», so Tabicca. Sie gebe sich aber möglichst viel Mühe, um trotzdem Strom zu sparen – ziehe etwa den Stecker aus nach dem Handy-Aufladen und lösche das Licht, wenn sie es nicht brauche.