«Ich hatte zwei Not-OPs»: Jetzt spricht der Angeschossene von Reinach
Vor rund drei Wochen ist es zum verhängnisvollen Unglück gekommen. Erich Fleischmann nahm in seiner Wohnung seine Waffe hervor, um diese zu reinigen. Dabei kam es zu einem Missgeschick, wie er Ende Januar nur wenige Tage nach dem Unfall gegenüber Tele M1 schilderte. «Ich wollte die Ladebewegung machen und kam dabei mit dem Finger an den Abzug. Daraufhin löste sich ein Schuss.»
Nach Schussabgabe: Das sagt der Angeschossene zu Tele M1
Sein Mitbewohner Thomas stand zu diesem Zeitpunkt direkt in der Schusslinie und wurde von der Patrone getroffen. Er musste anschliessend ins Spital gebracht werden. «Ich habe es überlebt, aber ich hatte sieben Löcher im Darm. Ich hatte zwei Not-Operationen. Man musste sogar ein Stück herausschneiden», berichtet das Schussopfer nun.
Nicht wütend auf den Mitbewohner
Auf seinen Mitbewohner hegt gemäss ArgoviaToday Thomas aber keinen Groll. Er fordert vielmehr, dass dieser straffrei davonkommt. «Er ist für mich wie ein Bruder und er hat es nicht mit Absicht gemacht. Ich möchte ihn nicht belangen und ich möchte auch kein Schmerzensgeld», führt Thomas aus. Er habe mehrmals mit seinem Mitbewohner über den Vorfall gesprochen. «Er hat mich dreimal im Spital besucht. Wir haben dreimal geweint. Es tut ihm leid, ich weiss es.»
Die Staatsanwaltschaft klärt zurzeit, ob es sich um ein Delikt oder einen Unfall handelt. «Aktuell geht man von einem Offizialdelikt aus. Insofern ist eine Erklärung der geschädigten Person für die Staatsanwaltschaft nicht bindend», erklärt Rechtsanwalt Dominik Brändli gegenüber Tele M1. Somit müssen Erich Fleischmann und sein Mitbewohner die Ermittlungen abwarten. Beide hoffen aber, dass der Fall möglichst schnell abgeschlossen wird. (ArgoviaToday)