Kurz vor Ablauf der Meldefrist: Jean-Pierre Gallati lässt Bundesratskandidatur offen
«Jean-Pierre Gallati ist für mich einer, der viel mitbringt. Etwa die Sprachen und auch das Wissen. Und er hätte das richtige Alter.» Das sagte SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner kurz nach der Rücktrittsankündigung von Bundesrat Ueli Maurer gegenüber Tele M1. Der ehemalige SVP-Kantonalpräsident und Nationalrat Thomas Burgherr äusserte sich ebenfalls positiv zu einer allfälligen Kandidatur und hielt fest, Gallati sei ein hervorragender Regierungsrat.
Alt Grossrat Bruno Bertschi schrieb in einem Leserbrief: «Ich kenne einen hervorragenden Kandidaten, der überdies den verbleibenden Bundesräten guttäte: Jean-Pierre Gallati, zurzeit Landstatthalter und äusserst erfolgreicher Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartementes.» Bertschi ist der Meinung, nicht jeder Kandidat müsse die Ochsentour durch das Parlament absolviert haben, um als Bundesrat wählbar zu sein. Seine Forderung: «Die SVP Aargau muss sich unbedingt um eine Kandidatur kümmern.»
Gallati sagt nicht Nein – will sich aber vor Freitag nicht äussern
Werner Laube, langjähriger Wahlkampfleiter der SVP Aargau, der unter anderem Hansjörg Knecht in den Ständerat brachte, schreibt der AZ: «Warum eigentlich ist eine Bundesratskandidatur von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati von keiner Seite zum Thema gemacht worden?» Die AZ hatte bereits vor zwei Wochen beim Aargauer Gesundheitsdirektor nachgefragt, dieser sagte damals lediglich, er sei in den Ferien.
Am Freitag läuft die Meldefrist für Bundesratskandidaturen an die SVP Schweiz ab – deshalb fragt die AZ am Donnerstag nochmals bei Gallati an. Dieser sagt:
«Vor dem Ablauf der Meldefrist äussere ich mich nicht zu dieser Frage.»
Ein klares Nein ist das nicht, die Antwort von Gallati lässt eine Last-minute-Kandidatur offen. Melden müsste diese die Kantonalpartei unter Präsident Andreas Glarner. Dieser sagt auf Anfrage, die SVP Aargau habe keinen offiziellen Aufruf lanciert, Kandidaturen zu melden. Bisher hätten sich bei ihm auch keine Kandidatinnen oder Kandidaten gemeldet, die für den Bundesrat kandidieren wollen, sagt Glarner am Donnerstagabend.