Spektakuläre Bilder vom James-Webb-Teleskop: Polarlichter und ein Roter Fleck
Mitte Juli hat das 10 Milliarden Dollar teure James Webb Telescope erste sensationelle Bilder aus den Weiten des Universums auf die Erde geschickt. Bilder wie sie die Welt noch nie gesehen hat von Sternen, deren Licht 13 Milliarden Jahre unterwegs war.
Jupiter-Bilder, wie man sie noch nie gesehen hat
Das 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernte James-Webb-Teleskop des universalen Mega-Projekts von der amerikanischen Weltraumagentur Nasa und der europäischen ESA liefert nun auch spektakuläre Bilder aus der «Nähe» – vom Jupiter.
Wiederum sind es dank dem im All stationierten Riesen-Teleskop Bilder, wie man sie vom riesigen Gasplaneten noch nie gesehen hat. Auf den nun veröffentlichen Bildern sind unter anderem das Jupiter-Polarlicht über dem Nord- und Südpol zu sehen sowie die Wirbel des polaren Dunstes.
Genannt wird dieser Roter Fleck. Das ist ein langlebiger Wirbelsturm mit einem grösseren Durchmesser als unsere Erde. Der Rote Fleck ist auf einigen Bildern strahlend hell zu erkennen so wie auch kleinere Stürme auf dem Planeten. Spektakulär sind auch die Bilder der Jupiterringe und zwei kleinerer Monde.
Ausserirdisches Leben auf dem Jupiter?
Zu den grossen Jupitermonden Europa und Enceladus haben Forscherinnen und Forscher der Universität von Texas ebenfalls in diesen Tagen Aufregendes publiziert. Sie gehen davon aus, dass es auf diesen Monden globale Ozeane unter den gefrorenen Hüllen hat. In diesen Ozeanen könnte es demnach eine eigenartige Art von Eis haben, die als Frazil-Eis bezeichnet wird.
Gemäss dem «New Scientist» können unter der gefrorenen Schale des Mondes Europa Eisflocken wie Unterwasserschnee nach oben treiben. Das gibt zu reden, weil durch diesen Prozess im Ozean eine günstige Umgebung für ausserirdisches Leben entstehen könnte.
Das Frazil-Eis hat einen niedrigen Salzgehalt und dieser ist entscheidend für die Existenz mikrobiellen Lebens. Diese Organismen überleben nicht, wenn das Wasser zu salzig ist. Am Boden des Eises unter dem Ozean könnten sich diese Organismen gerne aufhalten.
ETH-Forscher Adrian Glauser ist enorm zufrieden
An der James Webb Mission beteiligt ist auch Adrian Glauser von der ETH Zürich, der mit einem Team ein wichtiges Infrarot-Messgerät für das Teleskop gebaut hat. Dank dieser Infrarot-Messungen ist es erstmals möglich, in viel weiter entfernte Galaxien zu blicken als zuvor. So sieht man nun wie Sterne entstehen und verschwinden. Ziel ist es auch, sogenannte Exoplaneten zu erkennen, erdähnliche Planeten in fremden Galaxien. Sechs Wochen nach den ersten veröffentlichten Bildern sagt Glauser:
«Das Teleskop läuft super, wir sind mit den Daten enorm zufrieden».
Weil die ETH Zürich ein derart bedeutendes Messgerät entwickelt hat, wird sie das James-Webb-Teleskop auch für eigene Untersuchungen nutzen können. Die ETH-Forscher sammeln schon die ersten Daten für ihr Wissenschaftsprojekt. Aber noch sei Geduld gefragt bis zum ersten Einsatz der ETH Zürich.