Diese Milliardäre spenden je eine Million Dollar für Trumps Inauguration
Donald Trump verspricht den Superreichen Steuergeschenke in der Höhe von rund 1,5 Billionen Dollar. Und er verspricht, regulatorische Hindernisse aus dem Weg zu räumen sowie Steuerbehörden und Finanzaufsicht an die kurze Leine zu nehmen. Bereits diese Absichtserklärung hat die Aktien von Tech-Konzernen wie Apple und Tesla befeuert.
Im Gegenzug stellen ihm Techgiganten und Wall-Street-Führungskräfte Schecks in Millionenhöhe aus. Bereits vor Weihnachten soll Trumps Amtseinführungsfonds Spendenzusagenfür mehr als 150 Millionen US-Dollar erhalten haben– die höchste Summe, die ein Komitee zur Amtseinführung eines US-Präsidenten je erhielt. Biden sammelte 2021 nur 61,8 Millionen US-Dollar ein. 2017 erhielt Trump für seine erste Amtseinführung 106,8 Millionen.
Zu denGrosspendern für Trumpzählen die Autohersteller Toyota, Ford und GM, die Banken Goldman Sachs und Bank of America oder die Trading-Plattform Robinhood. Aber auch Einzelpersonen wie Apple-Chef Tim Cook greifen tief ins Portemonnaie für den neuen Machthaber.
Apple-Chef Tim Cook
Apple-Chef Tim Cook spendet dem seit Montag offiziell gewählten US-Präsidenten Donald Trump eine Million US-Dollar aus seinem Privatvermögen von geschätzt 2,3 Milliarden Dollar. Mit ihm erhält die bereits illustre Spenderliste prominenten Zuwachs.
«Die Spende spiegelt die lange Zusammenarbeit zwischen Trump und Cook wider, die zahlreiche Treffen während Trumps erster Amtszeit und ein Abendessen in Mar-a-Lago im vergangenen Monat umfasst», schreibt die US-amerikanische Nachrichten-Website Axios, die Cooks Spende zuerst publik machte. Demnach hat der Apple-Chef Trump auch im Trump Tower und in Trumps Golf Club getroffen, um sich bei der neuen Regierung beliebt zu machen. Es dürfte ihm unter anderem um Steuer- und Zollerleichterungen für Apple gehen.
Gemäss«Wall Street Journal» hat der Apple-CEO Jahre damit verbracht, eine persönliche Beziehung zu Trump aufzubauen. Cook habe gar eine spezielle Meeting-Strategie entwickelt, um Apples Interessen bei Trump möglichst gut einzubringen. Laut CNN pflegte Cook die Beziehung zu Trump während dessen erster Präsidentschaft mit gemeinsamen Abendessen bis hin zu PR-Auftritten mit Ivanka Trump.
Trump lobte Cook 2019, weil er der einzige Tech-CEO sei,der ihn direkt anrufe. Im selben Jahr besuchte Trump mit Cook eine Apple-Fabrik in Austin, Texas. Der Apple-Chef schenkte Trump danach einen Mac Pro im Wert von 5999 US-Dollar.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
Auch Meta-CEO Mark Zuckerberg streicht dem wiedergewählten US-Präsidenten Honig um den Mund. Wie sein Erzfeind Elon Musk strebt er nach politischem Einfluss auf die Trump-Regierung. Zuckerberg und Musk investieren Milliarden in den Aufbau von KI-Diensten und erhoffen sich von Trump möglichst geringe regulatorische Hürden.
Der Meta-Chef lag zuvor öffentlich im Clinch mit Trump. Dies nicht zuletzt, weil Facebook Trumps Account kurz vor dem Ende seiner ersten Amtszeit sperrte, nachdem seine Anhänger am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington gestürmt hatten.
Eine Millionenspende von Meta und ein Besuch von Zuckerberg im November in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida sollen die Beziehung zum neuen US-Präsidenten wieder kitten.
Zuckerberg hatte weder für Trumps Antrittsfonds 2017 noch für Joe Biden vier Jahre später gespendet. Doch nun könnte die Furcht vor Trumps Rache ein Umdenken bewirkt haben. Trump schrieb im vergangenen Jahr, Zuckerberg habe sich bei den Wahlen 2020 gegen ihn verschworen. Trump soll laut Politico auch gedroht haben, der Facebook-Gründer werde «den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen», wenn er es noch einmal täte.
Allerdings gab es schon vor Zuckerbergs Spende erste Zeichen der Annäherung: Anfang 2023 bekam Trump seine Accounts bei Facebook und Instagram zurück. Zuckerberg signalisierte zudem eine Lockerung der Moderation von Inhalten auf seinen Social-Media-Plattformen, wie dies Trump und die Republikaner fordern. Sie werfen Zuckerberg vor, konservative Stimmen zu unterdrücken. Trump bezeichnete Facebook im März 2024 als «Feind des Volkes», gleichzeitig kaufte er für seinen Wahlkampf Werbeanzeigen auf der Plattform.
Der Facebook-Gründer dürfte auch Musks Nähe zu Trump mit gemischten Gefühlen sehen: Anders als Zuckerberg hat sich Musk seinen politischen Einfluss auf die US-Regierung bereits gesichert: Er soll künftig ein Gremium zum Bürokratieabbau leiten, wovon seine Unternehmen SpaceX, Tesla, xAI, Neuralink und X (Twitter) profitieren.
Amazon-Gründer Jeff Bezos
Jeff Bezos, der sowohl Amazon als auch das Raumfahrtunternehmen Blue Origin gegründet hat und dem zudem die «Washington Post» gehört, war lange nicht als Trump-Unterstützer bekannt. Doch auch Bezos lässt durch sein Unternehmen Amazon einen siebenstelligen Betrag für Trumps Amtseinführung springen.
Ob Cook, Zuckerberg oder Bezos, Manager lassen ihre Überzeugungen zu Hause, wenn es ums Geld geht. Genau dies wollte die «Washington Post»-Karikaturistin Ann Telnaes anprangern. Die Zeitung, die sich in Besitz des zweitreichsten Mannes der Welt befindet, verhinderte den Abdruck der Karikatur – Telnaes reichte ihre Kündigung ein.
Geld allein reicht nicht, um sich mit Trump gut zu stellen: Kurz vor Weihnachten ass Bezos daher in Begleitung seiner Verlobten Lauren Sanchez im Mar-a-Lago-Resort mit Trump zu Abend. Dabei soll Elon Musk, der reichste Mann der Welt, unangemeldet dazu gestossen sein. Hierzu muss man wissen, dass Bezos’ Unternehmen teils in direkter Konkurrenz zu Musks Unternehmen stehen, beide um staatliche Fördergelder und Staatsaufträge buhlen und sich die Alphatiere nicht sonderlich mögen.
OpenAI-CEO Sam Altman
Mit einem geschätzten Vermögen von 1,1 Milliarden US-Dollar ist OpenAI-Chef Sam Altman unter den Tech-Grössen beinahe ein Leichtgewicht. Der Kopf hinter ChatGPT spendet als Privatperson eine Millionund sagt, dass er Trumps Bemühungen, die USA in das «Zeitalter der künstlichen Intelligenz» zu führen, «gerne unterstützen» will.
Wie Bezos, Cook, Musk oder Zuckerberg geht es Altman um möglichst wenig Regulierung, denn die könnte die US-Unternehmen im Tech- und insbesondere KI-Wettlauf mit China zurückbinden.
Altman und Co. dürften bei Trump mit dem Argument punkten, dass ein Vorsprung bei der Entwicklung modernster KI-Infrastruktur gegenüber China von höchster Bedeutung für die nationale Sicherheit sei.n
Uber-Chef Dara Khosrowshahi
Der Fahrdienstvermittler Uber und sein CEO Dara Khosrowshahi spenden je eine Million für Trumps Amtseinführung. Laut WSJ stellt die Gabe an Trump Khosrowshahis bislang grösste Spende dar. Uber stiftete bereits eine Million Dollar für Bidens Amtseinführung 2021, während Khosrowshahi Biden nichts zukommen liess.
Auch Uber versucht seine Beziehung zur kommenden Regierung zu stärken, da ein potenzieller Rivale an Einfluss gewinnt. Musk plant Tesla mit autonom fahrenden Taxis als Uber-Alternative zu etablieren.