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Schuldig! Ein New Yorker Geschworenengericht verurteilt zwei Firmen von Ex-Präsident Donald Trump in allen 17 Anklagepunkten

Das Familienunternehmen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten übernahm persönliche Ausgaben des ehemaligen Finanzchefs Allen Weisselberg, und deklarierte diese Gratifikationen nicht. Donald Trump spricht von einer Hexenjagd.

Herber Rückschlag für den ehemaligen Präsidenten: Ein New Yorker Geschworenengericht hat das Firmenimperium von Donald Trump am Dienstag nach einem mehrwöchigen Betrugsprozess für schuldig gesprochen. Die Jury sah es als erwiesen an, dass die Trump Organization hochrangigen Firmenvertretern unter dem Tisch Sonderzulagen und Boni ausbezahlt hatten. Nach mehrstündigen Beratungen sprachen sie zwei Trump-Firmen vor dem State Supreme Court in Manhattan (New York) in allen 17 Anklagepunkten für schuldig.

Trump hatte den Prozess als Teil einer organisierten, beispiellosen Hexenjagd gegen ihn, den ehemaligen und neuen Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei, bezeichnet. Auch distanzierte er sich vom Kronzeugen der Anklage, dem langjährigen Finanzchef der Trump Organization. Allen Weisselberg, so heisst der Weggefährte der Familie Trump, habe das Vertrauen missbraucht, dass sein Arbeitgeber in ihn gesetzt habe, hiess es in einer schriftlichen Stellungnahme. (Weisselberg hatte sich im August 2022 in einem separaten Strafverfahren der Steuerhinterziehung und des Betrugs für schuldig bekannt.)

Kam in diesem Fall mit einem blauen Auge davon: Donald Trump. 
Andrew Harnik / AP

Im Zentrum des aufwendigen Prozesses standen «perks» (Gratifikationen), mit denen Weisselberg seit 2005 entschädigt wurden, die aber in der Firmenbuchhaltung nie rechtmässig abgerechnet wurden. So leaste die Trump Corporation für den Finanzchef und seine Gattin je einen Mercedes zum privaten Gebrauch, deklarierte dies aber nicht als zusätzlichen Lohnbestandteil für Weisselberg. Auch bezahlte die Firma die Schulgebühren für die Grosskinder des Finanzchefs, der bereits unter Trumps Vater Fred für das Familienunternehmen gearbeitet hatte.

Trump, der abgewählte Präsident, wurde vor Gericht nicht persönlich belastet. Er behauptet, von den Sonderzulagen nichts gewusst zu haben. Seiner Firma, zu der Hotels, Golfplätze und Geschäftsliegenschaften gehören, droht nun aber eine Strafzahlung von bis zu 1,6 Millionen Dollar. Bereits kündigte die Trump Organization an, das Urteil an die nächste Instanz weiterzuziehen.