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Nach dem Kreuzbandriss von Stratege Aliu: Wie der FC Aarau jetzt plant

Dem FC Aarau stehen gravierende Probleme ins Haus. Wie am Dienstag bekannt wurde, erlitt Mittelfeldspieler Izer Aliu am Freitag im Spitzenspiel gegen Thun einen Kreuzbandriss im linken Knie. Weshalb die Mannschaft diesen Ausfall derzeit nicht kompensieren kann.

Es ist wie verhext! Nach Captain Olivier Jäckle und dem im Januar neuverpflichteten Emmanuel Essiam fällt mit Izer Aliu ein nächster Mittelfeldspieler aus. Mehr sogar: Für den Strategen ist die Saison nach einem in der zweiten Halbzeit gegen Thun im linken Knie erlittenen Kreuzbandriss zu Ende. Der 25-jährige Aliu wird in den nächsten Tagen operiert. Er wird erst in neun Monaten wieder einsatzbereit sein. Das heisst: Für ihn ist sogar die Vorrunde der nächsten Saison praktisch gelaufen.

Jäckle erwischte es Ende September in Nyon: Knöchelbruch. Essiam im Trainingslager in der Türkei: hartnäckige Muskelverletzung. Und auch für Aliu ist es nicht die erste Verletzung in dieser Saison. Er verpasste wegen Bauchmuskelbeschwerden die letzten drei Spiele der Vorrunde und nach einer wegen dieser Verletzung verpatzten Vorbereitung auch das erste Spiel der Rückrunde.

Es stellt sich nun die Frage: Wie kann Aliu ersetzt werden? Die Antwort ist unschön: für den Moment nicht adäquat. Jäckle wird wohl noch mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen. Er hat noch nicht einmal richtig mit dem Mannschaftstraining begonnen.

Tätigt der FCA noch einen Transfer?

Essiam wird zwar schneller wieder dabei sein als Jäckle, doch auch er wird Zeit brauchen, um in den Spielrhythmus zu kommen. Der 21-jährige Ghanaer, eine Leihgabe des FC Basel, hat Trainingsrückstand und in der ersten Saisonhälfte für den FCB nur einen einzigen, 19-minütigen Einsatz gehabt. Kommende Woche wird er in Aarau voll ins Mannschaftstraining einsteigen und dürfte somit frühestens für das Heimspiel in anderthalb Wochen gegen Schaffhausen eine Option für die Startelf sein.

Kehrt Schwegler vorzeitig nach Aarau zurück? Eher nicht.
Bild: Marc Schumacher / Freshfocus

Dass der FC Aarau nun nochmals einen Transfer tätigen wird, ist möglich – aber eher unwahrscheinlich. Seit Montag können nur noch vertragslose Spieler verpflichtet werden oder sogenannte lokal ausgebildete Spieler, die 21 Jahre alt sind oder jünger. In diesem begrenzten Markt Kandidaten zu finden, die aufgrund ihrer Qualität eine Soforthilfe darstellen, ist schwierig.

Ausgeschlossen werden kann derweil eine vorzeitige Rückkehr von Silvan Schwegler. Der 21-Jährige wurde zu Beginn der laufenden Saison zum Promotion-League-Klub Kriens ausgeliehen und soll in der Innerschweiz nach Ansicht der FCA-Verantwortlichen weiterhin Spielpraxis sammeln.

Zwei Varianten stehen im Vordergrund

Um Aliu in den nächsten Wochen zu ersetzen, hat Trainer Brunello Iacopetta in erster Linie zwei Optionen: 1. Er kann Abwehrchef Serge Müller wieder im Mittelfeld positionieren. Das versuchte Iacopetta beim 2:1-Sieg in Nyon zum Rückrundenstart und in der ersten Hälfte des Heimspiels gegen Bellinzona. Das Experiment ist, wenn nicht gerade gescheitert, dann doch nicht zufriedenstellend verlaufen. 2. Er nominiert den 21-jährigen Noah Jakob an der Seite von Mamadou Fofana. Jakob ersetzte Aliu im August bei drei Gelegenheiten von Beginn weg, kam seither aber nur noch während 127 Minuten zum Einsatz – verteilt auf acht Teileinsätze.

Eine weitere denkbare Variante wäre die Rückversetzung von Valon Fazliu ins defensive Mittelfeld. Dann müsste dafür aber der siebenfache Saisontorschütze auf der Position hinter dem Mittelstürmer ersetzt werden. Dafür stünden Iacopetta immerhin genügend Möglichkeiten zur Verfügung. In der Offensive kann er nämlich personell aus dem Vollen schöpfen.

Zumindest im Hinblick auf das Auswärtsspiel vom nächsten Sonntag gegen Vaduz wurde Iacopetta durch die Verletzung von Aliu nicht gänzlich auf dem falschen Fuss erwischt. Aliu wäre in diesem Spiel nach der vierten Gelben Karte ohnehin gesperrt gewesen.

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