SVPler wollen KSA-Suter loswerden – Gallati hatte ihn damals vorgeschlagen
Der aktuelle KSA-Verwaltungsrat denkt trotz massivem Druck – vor allem aus der SVP – nicht daran, freiwillig den Bettel hinzuschmeissen. Zwar sollen sich dem Vernehmen nach einzelne Verwaltungsräte nach dem ersten Kritikhagel und den Rücktrittsforderungen gefragt haben, ob sie sich das weiter antun wollten.
An der ersten Sitzung nach Bekanntgabe des Finanzhilfegesuchs von 240 Millionen Franken haben die sieben Verwaltungsräte indes die Reihen geschlossen. In einem Brief an Gesundheitsdirektor Gallati haben sie unterstrichen, dass sie sich geeint der Herausforderung stellen, das KSA aus der finanziellen Krise zu führen.
Der siebenköpfige Verwaltungsrat besteht neben Präsident Peter Suter aus folgenden Mitgliedern: Vizepräsident Felix Schönle, CEO und Präsident der Wernli AG in Rothrist und Mitglied von diversen Verwaltungsräten (u. a. ZT Medien AG), Betriebsökonom Gerold Bollinger, Andreas Faller, Berater im Gesundheitswesen, der Medizinerin und Professorin Barbara Tettenborn, Andreas Walter, Experte für Spitalprozesse, sowie Hans C. Werner, der Erfahrung im Personalmanagement mitbringt.
Bei Suters Amtsbeginn Chaos im Gesundheitsdepartement
Peter Suter, parteilos, ist seit April 2019 Verwaltungsratspräsident beim KSA. Ein Jahr darauf hat er CEO Robert Rhiner abgesetzt und auf Anfang 2022 durch Anton Schmid ersetzt. Suter war früher Verwaltungsratspräsident beim KSB, just jenem Spital, das nun als Vorzeigespital dient. Vorgeschlagen als neuer VR-Präsident in Aarau wurde Suter von keinem geringeren als Jean-Pierre Gallati, damals noch Fraktionspräsident der SVP. Die beiden kannten sich beruflich als Anwälte und aus dem Militär. Gallati hat Suter der damaligen Gesundheitsdirektorin Franziska Roth ans Herz gelegt. Als Suter sein Amt antrat, war Roth bereits nicht mehr fürs Kantonsspital Aarau zuständig. Der Gesamtregierungsrat hatte ihr das Dossier entzogen und vorübergehend Finanzdirektor Markus Dieth zugeteilt.