Vier von sechs Kandidierenden stellen sich am Wahlpodium den Fragen der Bevölkerung
Sechs Männer und Frauen wollen in den Aarburger Gemeinderat. Sie alle streben den frei gewordenen Sitz von Fredy Nater (FDP) an. Am 23. Oktober findet der erste Wahlgang statt. Im Vorfeld organisiert die SVP-Ortspartei ein Podium. Am Donnerstag, 6. Oktober, stellen sich vier von sechs Kandidierenden – Michèle Wehrli (parteilos, portiert von Die Mitte), Mario Cadinu (SP), Patrick Kilchenmann (SVP) und Ronald Url (parteilos) – den Fragen von ZT-Chefredaktor Philippe Pfister. Auch das Publikum wird Fragen stellen können.
«Das Podium wird neutral geführt, das war uns sehr wichtig»
Die Aarburger Frau Vizeammann Martina Bircher (SVP) hat sich dafür eingesetzt, dass die SVP das Podium organisiert. «Es ist äusserst erfreulich, dass es in Aarburg sechs Kandidierende gibt, die alle in die Exekutive wollen», begründet sie den Entscheid der Partei. «Der SVP ist es wichtig, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner sich ein persönliches Bild von den Kandidierenden machen können.» Der Einfachheit halber und weil die Hälfte der Kandidierenden parteilos ist, habe sich die SVP entschlossen, die Organisation zu übernehmen. «Das Podium – geführt von ZT-Chefredaktor Philippe Pfister – wird aber neutral moderiert, das war uns sehr wichtig.»
Mit dem Anlass, so Bircher, solle in Aarburg das Verständnis für Kommunalpolitik gefördert werden. Zudem hätten alle Kandidierenden die Möglichkeit, mit der Bevölkerung in einen Dialog zu kommen. «Die Kommunalpolitik liegt uns am Herzen, denn sie bildet den Grundstein unserer Demokratie», so die SVP-Frau. Dass gleich zwei Kandidaten nicht auf dem Podium erscheinen, könne sie nicht nachvollziehen, akzeptiere den Entscheid aber. «Ich bin selber Politikerin. Für mich gibt es nichts Schöneres, als mit der Bevölkerung das Gespräch zu suchen. Egal, wie viele Personen kommen – jede Person ist es wert, angehört zu werden», sagt Bircher.
Das sind die Begründungen der zwei Abwesenden
Die zwei Kandidaten, die fehlen, sind Christian Schwizgebel (parteilos) und Patrick Müller (FDP). Schwizgebel begründet seine Nichtteilnahme wie folgt: «Die Podiumsdiskussion findet in den Herbstferien statt. An diesem Tag bin ich mit meiner Frau noch in Italien und komme erst spät abends zurück. Am Freitag bin ich früh weg für eine sportliche Herausforderung, wo ich mein Bestes geben sollte. Geht also einfach terminlich nicht auf.» Er meint aber, dass die potenziellen Wähler von Aarburg ihn schon gut kennen, da er in seinen über 50 Jahren in Aarburg schon sehr aktiv war – unter anderem im Vorstand der Aarburger Potoniere oder als Präsident im Vorort der Aarburger Vereine. Sein Budget für den Wahlkampf bezeichnet er als beschränkt, da er als Privatperson ohne Partei im Rücken agiert. Den Wahlkampf werde er ähnlich wie bei den Gesamterneuerungswahlen vornehmen. «Nicht sehr viel. Eventuell mache ich einen Flyer für alle Haushalte», sagt Schwizgebel. «Ich werde sicher über die sozialen Medien präsent sein und die Aarburger Einwohner, welche wählen dürfen, aufrufen, den besten Ersatz zu wählen. Unbedingt an die Urne gehen!», schreibt Schwizgebel.
Patrick Müller (FDP) begründet seine Nichtteilnahme damit, dass er für den bevorstehenden Wahlkampf «andere Plattformen nutzen möchte, um die Aarburger Bevölkerung zu erreichen». «Ich habe mich aber dahin geäussert, dass eine Teilnahme nicht ausgeschlossen ist, wenn alle teilnehmen», führt Müller aus. «Ich habe aber keine Rückmeldung mehr seitens Veranstalter erhalten, dass der Event stattfindet und es vier Teilnehmer sind.» Daher habe es keine Möglichkeit gegeben, sich den Entscheid nochmals zu überlegen. «Zudem ist in der Zwischenzeit noch ein Geschäftstermin in Deutschland dazwischengekommen, der eine Teilnahme am Podium nicht zulässt.» Seine Wähler könnten ihn gerne persönlich kennenlernen, sagt Müller. «Sei dies an einem öffentlichen Anlass in Aarburg oder auch privat, wenn ich alleine oder mit meiner Familie im Dorf unterwegs bin.» Zudem sei er mit einer Webseite präsent, wo er jederzeit kontaktiert werden könne. «Ich schätze den persönlichen Austausch sehr.» Er versuche, die Aarburger Bevölkerung – wenn möglich – persönlich zu erreichen. Im Rahmen eines Gesprächs oder in den sozialen Medien. Es sei ihm wichtig, seine Anliegen und Werte zu teilen und sich mit den Aarburgerinnen und Aarburgern auszutauschen.