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Geheimbunker der Widerstandsgruppe P26 wird zum Museum: Ab April ist die Festung Rein für Besuche geöffnet

Seit 2018 wurde an der Restaurierung und originalen Ausrüstung der Festung Rein in Rüfenach gearbeitet. Zusätzlich wurde ein Museum zur einst geheimen Widerstandsorganisation P26 eingerichtet. Ab April ist die Anlage für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Nach mehrjähriger Restaurierung werden die Festung Rein, sowie das neu eingerichtete Museum über die Widerstandsorganisation P26, ab April für Besuche geöffnet. Mit Fronarbeit eines engagierten Restaurierungsteams ist der originalgetreue Zustand der Artillerie- und Infanteriewaffenstände wiederhergestellt worden.

Zusätzlich wurden in verschiedenen Räumen der Anlage Geschichte und Ausrüstung der Widerstandsorganisation P26 dokumentiert, wie es in einer Mitteilung heisst. Die ganze Anlage ist Ende 2021 vom Kanton Aargau integral unter Denkmalschutz gestellt worden.

Zentrallager der geheimen Widerstandsorganisation P26

Die Festung Rein wurde in den Jahren 1939/40 als Artilleriewerk «Adlerhorst» gebaut. Ihre Geschütze hatten den Auftrag, ein gegnerisches Vordringen auf der östlichen Aareseite in Richtung Wasserschloss und Brugg zu bekämpfen.

Das integrierte Infanteriewerk «Peter» hatte seine Panzerabwehrkanonen und Maschinengewehre auf den vorgelagerten Panzergraben und das Drahthindernis gerichtet. In den Jahren 1943 und 1947 wurde das Artilleriewerk erweitert und modernisiert.

1988 wurde der Grossteil der Anlage zum «Zentrallager S» der geheimen Widerstandsorganisation P26 mit dem Decknamen «Schloss» umgebaut. Es wurden luft- und wasserdichte Chromstahlbehälter mit Waffen, Munition, Sprengmitteln, Funkgeräten und Sanitätsmaterial für die Angehörigen der Widerstandsorganisation P26 eingelagert. Dieses Material wäre erst bei drohender Besetzung der Schweiz durch eine fremde Armee ausgegeben worden.

1990 wurde vor der Anlage Rein ein «Centurionbunker» mit dem verbunkerten Turm mit 10,5-cm-Kanone eines Centurionpanzers gebaut. Es war die erste operationelle Anlage dieses Typs, von dem in der ganzen Schweiz noch zahlreiche weitere errichtet wurden und geplant waren.

Ab April 2022 kann die ganze Anlage durch interessierte Gruppen auf Voranmeldung (Tel 062 772 36 06 oder gruppenbesuche@festungsmuseum.ch) besucht werden. Mit einer Führung durch die Anlage kann auch das Auditorium für Präsentationen, Events oder Apéros gebucht werden.