Grippe und Corona sind wieder da – das empfehlen Expertinnen und Experten jetzt
«Die Empfehlung ist klar und für diese Gruppe der besonders gefährdeten Personen gibt es gute Gründe zu impfen und eine schwere Erkrankung zu verhindern», sagt Christoph Berger, Infektiologe am Kinderspital Zürich und Leiter der Eidgenössischen Impfkommission EKIF.
Hintergrund dieser Aussage ist die Tatsache, dass man sich seit wenigen Tagen gleichzeitig gegen die Grippe sowie das Coronavirus impfen lassen kann. Für Seniorinnen und Senioren ist dies empfohlen. Ob man das mit einem einzigen Piks machen lässt oder sich zeitverschoben impfen lässt, ist einerlei.
BAG-Direktorin empfiehlt neuerliche Impfung für Seniorinnen und Senioren
Mit den kälteren Temperaturen steigt auch das Risiko für eine Infektion. Die Grippesaison hat auch in der Schweiz begonnen. Und auch das Coronavirus zirkuliert weiterhin und sorgt dafür, dass Menschen krank werden. Dank erhöhter Immunität verläuft die Krankheit in den allermeisten Fällen aber mild.
Trotzdem mahnt das Bundesamt für Gesundheit (BAG): «In der Schweiz ist die Grippe-Durchimpfung noch nicht genügend hoch.» In den letzten Jahren hätten jeweils nur rund ein Drittel der älteren Personen, der Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Pflegepersonal eine Grippeimpfung erhalten.
Gegenüber dem «SonntagsBlick» geben nun Gesundheitsexpertinnen und -experten Tipps, wie man gut respektive gesund durch die kalte Jahreszeit kommt.
So sagt Anne Lévy, Direktorin des BAG: «Wir empfehlen, dass sich Personen ab 65 Jahren und solche mit bestimmten Vorerkrankungen gegen Covid impfen lassen, um das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu senken.»
Zudem solle man zuhause bleiben, wenn man Grippe- oder Corona-Symptome aufweise. Schliesslich bringt die BAG-Direktorin auch noch eine alte Bekannte ins Spiel: Die Maske. Lévy: «Wenn dies nicht möglich ist, dann sollte man aus Rücksicht aufeinander eine Maske tragen.»
Kommt die Maske im ÖV zurück?
Und auch Rudolf Hauri, der oberste Kantonsarzt mahnt: «Covid-19 ist noch da. Das zeigen die Abwasseranalysen, die Labormeldungen und die Beobachtungen der Spitäler.» Auch er empfiehlt allen besonders gefährdeten Personen die Auffrischungsimpfung, weil diese Menschen noch immer mit einem schweren Verlauf rechnen müssten. Und auch Hauri plädiert für die Maske: «Falls Sie gefährdete Personen besuchen, macht es Sinn, eine Maske zu tragen. Eine Maske empfiehlt sich auch in engen Räumen oder vollen Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs,» sagt er.
Zuletzt sagte Gesundheitsminister Alain Berset gegenüber der «NZZ am Sonntag», dass Massnahmen und Einschränkungen während der Pandemie für Kinder und Jugendliche (zum Beispiel Schulschliessungen) zwar vergleichsweise kurz gewesen seien. «Heute wäre ich aber froh, sie wären noch viel kürzer ausgefallen.» Für diesen Winter sind solche flächendeckenden Massnahmen aber nicht zu erwarten. Das prognostiziert etwa Kantonsarzt Hauri.