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Howard Carpendale singt die Hymne der Rückkehr: «Hello again, ich sag einfach hello again» 

Howard Carpendale und die Stubete Gäng sind die Höhepunkte vor 6500 Zuschauerinnen und Zuschauern am Volksschlager Openair auf dem Heitere in Zofingen.

Er ist der Grandseigneur des deutschen Schlagers, der letzte Überlebende aus einer Zeit, als deutschsprachige Musik noch ohne Bumbum auskam. Ein Fossil und wohl der Letzte seiner Art. Am 22. VolksSchlager Openair auf dem Heitere in Zofingen wurde der 76-jährige Howard Carpendale von einem vierköpfigen Chor und dem obligaten Schal begleitet. Er wirkte und sang selbstbewusst, souverän und abgeklärt. Eine Wohltat nach all den überdrehten Acts à la Melissa Naschenweng, Chue Lee, Giovanni Zarella und einem Moderator Sascha Ruefer am Rande des Zumutbaren.

Nur rund 45 Minuten dauerte der Auftritt von «Howie». Zu kurz, um alle die Hits seiner langen Karriere vorzutragen. Einer konnte und durfte natürlich nicht fehlen: «Hello again, ich sag einfach hello again» wurde zur Hymne der Rückkehr nach der coronabedingten Pause.

Die Stubete Gäng mit Hassler-Brüdern, Vater Hans Hassler an der Klarinette.
Henry Muchenberger

Stimmungsmässiger Höhepunkt war aber klar die Stubete Gäng. Eben wurde ihr neues Album «Hoodie Gääggeler» veröffentlicht, mit dem das Quintett mit dem «Örbn Ländler» erstmals Platz 1 in der Schweizer Album-Hitparade schaffte. Der Aufstieg der Truppe, die den Gemeinden Airolo und Göschenen ein Denkmal setzte und die Petra Sturzenegger zur begehrtesten Frau der Schweiz machte, ist momentan kaum mehr zu bremsen. Und ob es gefällt oder nicht: Ihre Mischung aus Ländler, Lumpeliedli und Berghütten-Gaudi gehört zum Originellsten, was das Haus Hitmill und sein Chefkomponist und Produzent Georg Schlunegger in den letzten Jahren hervorgebracht haben.

Dem VolksSchlager-Publikum gefiel es jedenfalls. Aufgepeitscht von den beiden Frontsängern Aurel und Moritz Hassler verwandelte sich der Heitere in eine Festhütte. Es wurde gejohlt, gegrölt und getanzt. Kaum jemand war noch empfänglich für die Feinheiten, die die Volksmusik-Legende Hans Hassler, der 77-jährige Vater der beiden Fronttiere, auf dem Akkordeon und der Klarinette beisteuerte. Ballermann regierte und überdeckte alles. Das Publikum wolle Party und kriegte Party. Zweck erfüllt.

Das Publikum wollte Party und kriegte Party. 
Henry Muchenberger

Immerhin 6500 gut gelaunte Besucherinnen und Besucher pilgerten zum Comeback des VolksSchlager Openairs auf den Heitere. Ein gelungener Abend der Freude und Ausgelassenheit. Doch vor Corona war der Schlagerevent mit 8000 Leuten noch ausverkauft. Bei diesem Prachtswetter und diesem Programm wären durchaus etwas mehr zu erwarten gewesen. Aber offenbar ist die Normalität noch nicht ganz zurück gekehrt.