Vorgezogener Wechsel: Gilles Marchand will vor SRG-Abstimmungen als Direktor abtreten
Wie der Verwaltungsrat der SRG am Donnerstag mitteilt, hat er die Nachfolgeregelung für Gilles Marchand eingeleitet. Die SRG wolle sich damit «auf die politischen Ereignisse vorbereiten», die sie 2026 mit der Abstimmung über die hängige Volksinitiative «200 Franken sind genug» erwartet.
Nach dem erfolglosen «No-Billag»-Urnengang ist dies die nächste Abstimmung über die nationale Anbieterin von Radio- und TV-Angeboten in der Schweiz. Ebenso will sich die SRG damit auf die für 2027 erwarteten Verhandlungen über eine neue Konzession vorbereiten.
Spätestens Anfang kommendes Jahr soll laut Mitteilung eine neue Generaldirektorin oder ein neuer Generaldirektor der SRG einsatzbereit sein. Marchands Amtszeit würde eigentlich erst mit Erreichen des 65. Altersjahres und damit Anfang 2027 enden.
Da dies jedoch eine Nachfolgelösung mitten im vermuteten nationalen Abstimmungskampf mit sich bringen würde, habe sich der Generaldirektor und der SRG-Verwaltungsrat für einen Vorzug des Nachfolgeprozesses entschieden. Dieser Prozess solle vom SRG-Präsidenten und Walliser Mitte-Politiker Jean-Michel Cina geleitet werden.
Cina dankt Marchand «herzlich für seinen unermüdlichen Einsatz im Dienste des Service public». Und weiter wird der SRG-Präsident in der Mitteilung zitiert, dass er Marchand nun auch dafür danke. «dass er sich bis zur Regelung der Nachfolge weiterhin voll und ganz für die SRG einsetzt».
Der 61-jährige Gilles Marchand steht der SRG seit 2017 vor. Davor war er ab 2010 Direktor des Westschweizer Radio- und Fernsehens RTS und zuvor seit 2001 Direktor des Westschweizer Fernsehens TSR gewesen. (sat)