Die SVP schickt Benjamin Giezendanner unter Applaus in den Ständeratswahlkampf
Er werde alles dafür machen, dass die SVP Aargau den siebten Sitz im Nationalrat zurückholt, sagte der eben zum Ständeratskandidaten gekürte Benjamin Giezendanner vor den ungefähr 300 Delegierten zum Schluss der Versammlung. Schaffe er die Wahl ins Stöckli, werde womöglich gar ein achter Sitz frei, auch dafür wolle er sorgen. Denn es gelte, die Wahlen vom 22. Oktober zu gewinnen.
Die Schweiz stehe vor einer Richtungswahl, so Giezendanner, verliere die bürgerliche Koalition aus SVP, FDP und Mitte, sei das Land gefährdet. «Wir müssen gewinnen, ansonsten bestimmt ein buntes Fasnachtsschiff aus Grünen und Linken die Zukunft.» Das gelte es zu verhindern.
Wahlkampfleiter Marcel Dettling stimmte ein
Giezendanner hatte das letzte Wort der Versammlung in der vollen Bärenmatte in Suhr, wo die SVP Aargau ihre Kandidierenden für die nationalen Wahlen nominierte. Dabei zeige sich Die Ziele sind klar, die Motivation ist gross. Auch die 16 Kandidierenden für den Nationalrat – alle sechs Bisherigen treten wieder an – wurden einstimmig nominiert, wie von der Geschäftsleitung vorgeschlagen.
Eingestimmt auf den Wahlkampf wurden sie von Marcel Dettling, Nationalrat und Wahlkampfleiter der SVP Schweiz. «Auch im Aargau wäre es gut, wir könnten einen Sitz gewinnen», sagte dieser. Die aktuelle Themenlage spreche eigentlich für einen Erfolg der Bürgerlichen – anders als vor vier Jahren, als die Klimawahlen ausgerufen worden sind, meinte Dettling. Um zu gewinnen, sowohl in National- wie auch im Ständerat, brauche es aber Fleiss, etwas Glück und den Mut, zur eigenen Meinung zu stehen.
Eine eigene Meinung vertritt auch Komiker Marco Rima, der als Redner vor den Aargauer SVP-Delegierten auf Dettling folgte. Er persönlich denke, dass man in diesem Land nur noch SVP wählen könne, sagte Rima und wünschte den Mitgliedern der Aargauer Volkspartei einen schönen und erfolgreichen Wahlkampf. Seitenhiebe gegen Grüne, Linke, Woke und andere Feindbilder der SVP teilte Rima zahlreich aus, die Anwesenden amüsierten sich.
Zackig ging danach die Vorstellungsrunde der Kandidierenden über die Bühne. Exakt 30 Sekunden hatte jeder und jede Zeit, die Delegierten von sich zu überzeugen. Angeführt wird die Liste von Benjamin Giezendanner und Andreas Glarner. Zuerst kommen die Bisherigen, dann in alphabetischer Reihenfolge die Neulinge.
Man habe sich auf eine, ernsthafte Liste beschränkt, sagte Parteisekretär Pascal Furer. Diskussionen gebe es dabei kaum, weil es die Partei immer gleich mache. Die Liste sei aber ausgewogen und ausser Muri ist jeder Bezirk vertreten. Damit könne man die Wahlen gewinnen, was vor vier Jahren nicht gelungen ist. «Jetzt muss es aber», sagte Furer.
Andreas Glarner will die Schweiz zurückholen
Das strebt auch Kantonalparteipräsident Andreas Glarner an. In seiner Eröffnungsansprache erinnerte er die Delegierten daran, warum es die SVP eben brauche: «Holen wir uns unser Land zurück», sagte Glarner. Die Zehn-Millionen-Schweiz bedrohe das Leben, wie es vorher gewesen sei. Die SVP sei die einzige Partei, «die sagt, wie es ist», hielt er fest. Auch von der FDP sei nicht immer Hilfe zu erwarten. «Dabei muss man doch Ross und Reiter benennen», so Glarner. Und zwar auch in den kommenden Monaten, «schliesslich heisst es Wahlkampf, nicht Wahlstreicheln».
Umso mehr freue es ihn, dass die SVP Aargau mit Barbara Borer-Mathys eine Nachfolgerin für den abtretenden Pascal Furer im Parteisekretariat gefunden habe. Einem sauberen Wahlkampf, wie ihn Glarner sich für seine Partei wünscht, sollte damit nichts mehr im Weg stehen.