Zürcher Kantonsrat: SVP kann zulegen – Grüne verlieren
Grosser Wahltag im Kanton Zürich: Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des bevölkerungsreichsten Kantons wählen am Sonntag die 180 Mitglieder des Kantonsrats. Sie bestimmen in den kommenden vier Jahren an ihren montäglichen Sitzungen etwa über das Budget, beschliessen Verfassungs- und Gesetzesänderungen oder neue Gesetze. Entsprechend begehrt sind die Sitze.
Nun zeigt eine erste Hochrechnung: Die SVP bleibt mit einem Wähleranteil von 26,1 Prozent nicht nur stärkste Partei im Kanton, sie kann demnach auch um 1,6 Prozent zulegen. Die SP bleibt auf Platz 2 mit 18,1 Prozent – verliert aber wohl 1,2 Prozent. Mit einem Plus von 0,1 praktisch unverändert folgt dahinter die FDP mit 15,8 Prozent.
Klima-Allianz vor dem Aus
Die Grünen wiederum können gemäss Hochrechnung den Wahlerfolg aus dem Jahr 2019 nicht bestätigen: Die Partei verliert 1,9 Prozent und kommt auf einen Wähleranteil von neu 10 Prozent. Der Wähleranteil der GLP bleibt mit 12,7 Prozent praktisch unverändert (-0,2 Prozent). Auch die Mitte bleibt mit 5,8 Prozent stabil.
Damit droht der sogenannten Klima-Allianz das Aus: Bislang vereinten SP, Grüne, AL, GLP und EVP 93 der 180 Sitze auf sich. Sie konnten sich dank dieser Mehrheit bei Umweltthemen durchsetzen – etwa beim Energiegesetz. Nun zeigt eine Hochrechnung: Sie könnten 5 Sitze verlieren. Gemäss einer Umfrage zeichnete sich zuvor eine Patt-Situation ab. Sie sagte voraus, dass SP, Grüne und SVP geschwächt werden, während das Zentrum mit GLP, Mitte und FDP zulegen kann.
Gradmesser für nationale Wahlen
Gewählt wird in 18 Wahlkreisen. Im Gegensatz zu den gleichzeitig stattfindenden Regierungsratswahlen handelt es sich um eine Proporzwahl. Dabei werden die Sitze im Verhältnis zu den erzielten Stimmen auf die Parteien verteilt. Die Wahlen im Kanton Zürich gelten als erster Gradmesser für die nationalen Wahlen im Herbst.
In der vergangenen Legislatur stellte die SVP mit 47 Mitgliedern die stärkste Fraktion. Ebenfalls grosse Fraktionen hatten SP und FDP mit 34 und 29 Parlamentarierinnen und Parlamentariern. GLP und Grünen kamen auf 24 respektive 21 Vertreterinnen. Zu den kleineren Fraktionen zählten die Mitte (9), EVP (8) sowie die AL (6). Der Frauenanteil lag zum Ende der Legislatur bei 41,7 Prozent.