Ruth Müri will für die Grünen in den Regierungsrat: «Das Amt ist spannend und reizt mich sehr»
«Ja, ich kandidiere für den Regierungsrat!» Das schreibt Grünen-Grossrätin Ruth Muri in einem Statement am Dienstagmittag. Sie habe sich eine Kandidatur gut überlegt, ergänzt die 53-jährige, die sich im Kantonsparlament als Bildungspolitikerin profiliert hat. «Das Amt einer Regierungsrätin ist spannend und reizt mich sehr», hält Müri weiter fest.
Die Badener Stadträtin hat am Dienstagmorgen ihre Fraktion informiert, «dass ich zur Verfügung stehe, falls mich die Grünen an der Mitgliederversammlung am 23. April nominieren». Müri war schon kurz nach der Rücktrittsankündigung von Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) als mögliche Nachfolgerin genannt worden.
«Ich bin seit 30 Jahren in der Politik aktiv und bringe einen grossen Leistungsausweis mit», schreibt Ruth Müri zu ihrer Kandidatur. Als Stadträtin habe sie langjährige Exekutiv- und Führungserfahrung, und als Grossrätin sei sie mit den aktuellen Aargauer Themen bestens vertraut. «Ich bin eine Teamplayerin und bin es gewohnt, überparteilich zusammenzuarbeiten und gute Lösungen zu finden», betont Müri.
Müri erste Kandidatin von links-grüner Seite
Sie führt aus: «Als Bildungspolitikerin kenne ich die Dossiers und Herausforderungen, und ich bringe als Geografin einen grossen Rucksack an Wissen und Erfahrung in den verschiedensten Politikbereichen mit.» Und bei den Ständeratswahlen 2019 habe sie gezeigt, dass sie bei Personenwahlen ein gutes Resultat erzielen könne.
Damals war Müri im zweiten Wahlgang für Cédric Wermuth (SP) eingesprungen, der auf die Ausmarchung verzichtet hatte. Gewählt wurden Thierry Burkart (FDP, 99’399 Stimmen) und Hansjörg Knecht (SVP, 73’712 Stimmen), Ruth Müri landete mit 58’767 Stimmen auf dem vierten Platz, knapp hinter Marianne Binder (CVP/Mitte, 61’678 Stimmen).
Ruth Müri ist die erste Person aus dem links-grünen Lager, die ihre Kandidatur für den Regierungsrat bekannt gibt. Bei der SVP kommt es zum internen Frauenduell zwischen Grossrats-Fraktionschefin Désirée Stutz und Nationalrätin Martina Bircher, bei der GLP hat Nationalrat Beat Flach sein Interesse angemeldet, weitere Kandidaturen sind noch offen.
Schwerpunkt bei der Bildungspolitik
Als grösste politische Erfolge auf kantonaler Ebene nennt Müri diverse überwiesene Vorstösse zu Bildungspolitik und Nachhaltigkeit, zum Beispiel ihre Motion zur Revision des Gesetzes über die Berufs- und Weiterbildung. Zudem habe sie erfolgreich in überparteilichen Komitees mitgewirkt, so vor der Abstimmung zu den neuen Führungsstrukturen in der Volksschule, als sich die Grüne für die Abschaffung der Schulpflege einsetzte.
In der Amtszeit von Ruth Müri im Badener Stadtrat wurden rund 180 Millionen Franken in neuen Schulraum investiert. «Das hat im Einwohnerrat und beim Volk Überzeugungsarbeit gebraucht», hält sie fest. Als kommunale Erfolge verbucht sie das Schulhaus Burghalde, die zweite öffentliche Tagesschule im Aargau mit dem ersten Tageskindergarten, die Neukonzeption und Erweiterung des Bildungsnetzwerks auf den Raum Aargau Ost oder das Gemeindesportanlagekonzept.