Kommt im Aargau bald das Feuerverbot? Ein Experte sagt: «Der Wunschtraum sind lange und sanfte Landregen»
Noch vor wenigen Wochen schien es so, als würde der Sommer im Aargau ins Wasser fallen. Lange genug liessen die sommerlichen Temperaturen auf sich warten. Doch während viele die aktuelle Wetterlage geniessen, vermisst die Natur den Regen, wie ArgoviaToday schreibt.
Waldbrandrisiko steigt stetig an
Momentan herrsche eine grosse Trockenheit. Sie führe dazu, dass das Waldbrandrisiko immer weiter steigt. Zwar liegt die Waldbrandgefahr im Kanton Aargau gemäss des Naturgefahrenportals des Bundes noch bei Stufe zwei, also mässige Gefahr. Stufe drei könnte jedoch bereits in den nächsten Tagen folgen. «Bei Stufe 3 müssen wir dann von einer erheblichen Waldbrandgefahr ausgehen», erklärt Marcel Murri, Leiter der Sektion Walderhaltung beim Kanton.
Während im Aargau, wie in den Kantonen Zürich, Zug und Luzern noch «mässige» Waldbrandgefahr gilt, herrscht in den anderen Nachbarkantonen wie Solothurn, Basel-Landschaft und in Teilen des Kantons Bern bereits «erhebliche» Gefahr.
Momentan besteht laut Wetterprognosen die Möglichkeit, dass es am Dienstag zu Niederschlägen kommt. «Das ist jedoch noch nicht sicher. Wir müssen abwarten», so der Experte. Falls in den kommenden Tagen kein Regen fällt, müsse in seiner Abteilung über eine Erhöhung der Gefahrenstufe diskutiert werden, sagt Murri gegenüber ArgoviaToday. Laut Giovanni Leardini, dem Leiter Kommunikation des Departements Bau, Verkehr und Umwelt, wird am Dienstag entschieden, ob die Waldbrandgefahr auf «erheblich» erhöht wird.
«Klimawandel darf nicht ignoriert werden»
Ein Feuerverbot wird bei der Gefahrenstufe 3 noch nicht ausgesprochen. Es werde nur zu mehr Vorsicht aufgerufen. Wenn jedoch weitere zwei bis drei Wochen kein Wasser vom Himmel fällt, müsse ein Feuerverbot eintreten, so Murri. Er sagt: «Der Wunschtraum sind lange und sanfte Landregen. Wenn es zu Starkregen kommt, wird das Wasser sofort wieder an der Oberfläche ablaufen. Dann ist es wieder zu viel.»
Der Natur komme es zugute, dass es in der Nacht abkühle. Falls es künftig am Tag konstant zu Temperaturen von bis zu 30 Grad kommt, nehme die Waldbrandgefahr zu, so Murri. Für den Experten würde das ein weiteres Problem darstellen: «Wir müssen uns vermehrt mit dem Klimawandel beschäftigen. Ich gehe davon aus, dass es zur Norm wird, dass über mehrere Monate hinweg über 30 Grad herrschen. Und das nur bei wenigen Niederschlägen.» Weiter werden die kühlen, feuchten Sommer zur Seltenheit. Verdrängen kann man den Klimawandel also nicht mehr, wie Marcel Murri sagt.