Millionen Fans feiern ihre Weltmeister in Buenos Aires – Siegerparade muss mit Helikoptern fortgeführt werden
Ausnahmezustand in Buenos Aires: Rund fünf Millionen Fans haben nach Angaben der Polizei in der argentinischen Hauptstadt die Fussball-Weltmeister um Superstar Lionel Messi gefeiert. In einem offenen Bus fuhr die Nationalmannschaft am Dienstagmittag vom Gelände des Fussballverbandes AFA vor den Toren von Buenos Aires in die Hauptstadt. Angesichts der riesigen Menschenmenge kam der Bus allerdings nur im Schritttempo voran oder teilweise gar nicht mehr.
Schliesslich verliessen die Spieler das Fahrzeug auf einer Sportanlage und bestiegen zwei Hubschrauber der Wasserschutzpolizei. Anschliessend überflogen sie die wartenden Fans in der Innenstadt von Buenos Aires. Millionen Menschen jubelten den Spielern in den Helikoptern zu.
Der Hubschrauber mit Kapitän Messi, Nationaltrainer Lionel Scaloni und dem WM-Pokal flog nach Angaben der Bundespolizei auch über den Obelisken hinweg, wo argentinische Fussballfans traditionell ihre Siege feiern. Hunderttausende hatten dort seit dem Vormittag auf das Team gewartet.
Chaotische Szenen in Buenos Aires
In der argentinischen Hauptstadt hatten sich zuvor chaotische Szenen abgespielt. Die Fans strömten auf Brücken und die Stadtautobahn, viele kletterten auf Ampeln und Verkehrsschilder. Bei rund 30 Grad warteten die Fans in der prallen Sonne stundenlang auf die Ankunft der Nationalmannschaft. Der U-Bahn-Verkehr wurde eingestellt. Die Fluggesellschaft Aerolíneas Argentinas warnte aufgrund des Verkehrschaos vor Problemen mit verspäteten Flügen. Auch die Mobilfunknetze waren zeitweise überlastet. Präsident Alberto Fernández hatte für Dienstag einen Nationalfeiertag angeordnet, damit das Land den historischen Sieg feiern kann.
Messi sass auf dem Bus auf einer Erhöhung mit vier seiner Mitspieler, trank bei strahlendem Sonnenschein immer mal wieder was aus einem Glas und winkte den euphorischen Fans zu. Dabei wurde auch der goldene WM-Pokal präsentiert. Bei Instagram veröffentlichte der siebenmalige Weltfussballer ein Video mit Szenen seiner Karriere. «Es waren fast drei Jahrzehnte, in denen mir der Ball viel Freude und auch etwas Traurigkeit bereitet hat. Ich hatte immer den Traum, Weltmeister zu werden, und ich wollte nicht aufhören, es zu versuchen, auch wenn ich wusste, dass es vielleicht nie passieren würde», schrieb er dazu.
Mittelfeldspieler Thiago Almada veröffentlichte bei Instagram ein Foto von Messi mit dem Pokal auf dem Dach des Busses, Rodrigo de Paul ein Video von den singenden und feiernden Spielern.
Messi postet Bild mit den meisten Likes auf Instagram
Zuvor hatte Messi mit Bildern in den sozialen Medien seine Fans auf dem Laufenden gehalten. Nach der nächtlichen Ankunft in Buenos Aires und einer ersten Fahrt vorbei an tausenden Fans hatte sich Argentiniens Superstar erst mal eine kleine Auszeit gegönnt. Und dabei lag der frisch gekürte Fussball-Weltmeister nicht allein im Bett – neben ihm der goldene WM-Pokal. Der 35-Jährige postete auf Instagram drei Fotos, auf dem ersten liegt er «schlafend» im Bett, die linke Hand am Pokal, auf dem zweiten lächelt er dann mit Pokal in die Kamera und auf dem dritten ist er mit Pokal und einer Mate-Tasse zu sehen. «Guten Morgen!», schrieb Messi zu den Bildern, die schon drei Stunden nach der Veröffentlichung mehr als 28 Millionen Likes bekamen.
Zudem hatte Messi bei Instagram für einen Meilenstein gesorgt. Ein Post des 35-Jährigen mit Fotos, die ihn samt WM-Pokal im Jubel nach dem gewonnenen Finale gegen Frankreich am Sonntag zeigen, bekam in dem sozialen Netzwerk bis zum Dienstagabend mehr als 65,4 Millionen Likes mit weiter steigender Tendenz. Damit überholte Messi den Beitrag von dem Account «world_record_egg», der bislang als Instagram-Beitrag mit den meisten Likes galt. Das Foto eines Eis war am 4. Januar 2019 gepostet worden, mit dem Ziel einen Weltrekord aufzustellen. Bis zum Dienstagabend hatte es mehr als 57,2 Millionen Likes bekommen.
Nach der Landung auf dem Flughafen Ezeiza in der Nacht zum Dienstag war das argentinische Team, das mehr als 20 Stunden unterwegs war, zunächst mit dem Bus zum argentinischen Verband gefahren. Auch dort hatten bereits tausende Fans ihren Idolen zugejubelt. Nach einer kurzen Nach frühstückten Messi & Co., ehe dann die Parade startete. (dpa)