Alle drei Podestplätze belegt: Die schönsten Kirschen kommen aus dem Chriesiland Fricktal
Dem Wettbewerb der Aargauer Kirschenproduzenten stellten sich elf Betriebe, die allesamt in der vergangenen Woche, kurz vor Erntebeginn, von zwei Experten des Aargauer Obstverbands (AOV) besucht wurden.
Bei der Bewertung wurden der Fruchtbehang, die Fruchtgrösse, die Fruchtqualität und der Gesamteindruck der Kirschenkultur am höchsten gewichtet. Die beiden Fachexperten Jörg Bircher, Wölflinswil, und der ausserkantonale André Ziegler aus Brunnenthal SO haben diese Kirschenkulturen bewertet.
Gut Kirschen essen ist dieses Jahr bei Urs Leimgruber in Gipf-Oberfrick. Er erreichte das Spitzenresultat. Somit geht der Spitzenplatz für Aargauer Kirschen ins Fricktal. Die Preisübergabe erfolgte in der Siegeranlage in Gipf-Oberfrick. Das geht aus einer Mitteilung des Obstverbands hervor.
Die Früchte gedeihen sehr gut
Das diesjährige Klima scheint der Königin der Sommerfrüchte zu passen. «In allen drei bekannten Kirschenregionen gedeihen die Früchte sehr gut», heisst es in der Mitteilung weiter. Dies sei nicht immer selbstverständlich: Nach einem extrem frühen Vegetationsbeginn änderten sich die klimatischen Bedingungen ab Mitte April drastisch.
Die Temperaturen fielen einige Nächte lang leicht unter den Gefrierpunkt und das Wetter wurde dann sehr feucht mit anhaltenden Niederschlägen. Trotz dieser schwierigen Bedingungen seien die Erträge und die Qualität in diesem Jahr im Aargau «hervorragend», schreibt der Verband.
Die Kulturen der elf teilnehmenden Betriebe präsentierten sich am diesjährigen Qualitätswettbewerb «in einem sehr schönen Zustand», heisst es weiter. Alle Teilnehmer schafften es in die Medaillenränge. Ziel des wiederkehrenden Wettbewerbs ist es, die Produzenten zu Höchstleistungen bezüglich Kirschenqualität anzuspornen.
Die moderne Kirschenanlage von Urs Leimgruber ist witterungsgeschützt gegen Hagel und Regen sowie mit Netzen gegen Vögel und gegen den Schädling Kirschessigfliege «und zeigt sich zu Beginn der Ernte in einem hervorragenden Zustand», heisst es zum Sieger. Speziell in diesem Jahr zeigt der Witterungsschutz mit Regendachfolie und Hagelschutznetzen seine Notwendigkeit, die Kulturen und die Ernte zu schützen.
Kirschenproduzenten erwarten ein sehr gutes Erntejahr
«Dank der unermüdlichen und vorsorglichen Arbeit unserer Kirschenproduzenten hatte das feuchte, teils kühle Wetter der letzten Wochen keinen negativen Einfluss auf das Wachstum und die Gesundheit der Früchte», schreibt der Verband. Dementsprechend darf man sich nun auf schöne, grosse und aromatische Kirschen aus der Region freuen.
Die Kirschenproduzenten erwarten in diesem Jahr in allen Anbaugebieten der Schweiz mit über 2500 Tonnen Tafelkirschen eine gute Ernte. Diese liegt um 20 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Knapp jede dritte Tafelkirsche wird in den Nordwestschweizer Kantonen Aargau, Baselland und Solothurn geerntet.
Im Aargau erwarten die rund 100 Kirschenproduzenten 0,6 Millionen Kilogramm Tafelkirschen, 200 Tonnen Konservenkirschen, die mehrheitlich mechanisch geerntet werden, sowie 300 bis 400 Tonnen Brennkirschen.
Die bereits begonnene, noch rund vier bis fünf Wochen dauernde, gute Kirschenernte sei der Lohn für die Investition in den kapitalintensiven, witterungsgeschützten modernen Kirschenanbau, meint der Betriebsleiter Urs Leimgruber. Er produziert auf 1,5 Hektaren, also rund zwei Fussballfeldern, Tafelkirschen.
Dieses Jahr kommen die schönsten und besten Kirschen aus dem Chriesiland Fricktal. Die weiteren Podestplätze belegen Roman Bürgi aus Olsberg und Hansruedi und Zita Burkart aus Obermumpf.(az)