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«Wikon wills wissen»: Keiner zu klein, um ein Programmierer oder Influencer zu sein – MIT VIDEO

Kinder und Lehrkräfte der Schule Wikon beschäftigten sich in einer Projektwoche mit dem Themenbereich Medien und Informatik. Was dabei herauskam, erfährt man in der Reportage und im Video.

«Wikon wills wissen!», heisst das Motto 2022 der Schule Wikon. Dazu gehört auch immer eine Projektwoche. Beschäftigten sich die Kinder im vergangenen Jahr mit der Rechtschreibung, stand diesmal das Thema «Medien und Informatik» auf dem Programm.

Vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse vertieften sich die Kinder in ein Thema. Die einen bastelten fantasievolle kleine Geräte «à la Tinguely», andere fotografierten oder gestalteten Videos. Die Sechstklässler beschäftigten sich mit Chancen und Risiken des Surfens im Internet. Sie wurden bei dieser Arbeit unterstützt von Lehrpersonen sowie Fachpersonen im Bereich Sicherheit im Netz (vom Verein Netpathie).

Am letzten Tag besichtigten die Kinder die entstandenen Kreationen und Ausstellungen vom Kindergarten bis zur 6. Klassein den jeweiligen Schulzimmern. Die Kindergärtlerbeispielsweise lernten einen «Bee Bot» nach links oder rechts, vorne oder hinten zu lenken. Das ist ein fahrender kleiner Roboter in Bienenform für Kinder ab vier Jahre. «Dazu müssen sie die Knöpfe drücken lernen und die Richtungen kennen, das ist der erste Schritt zum Programmieren», sagt Kimberley Spielmann zum ZT.

Die Kindergärtler lernten, diese Minicomputer in Bienenform zu steuern.
Bild: Marc Benedetti
Wikoner Schülerinnen und Schüler bei ihrem Rundgang im Zimmer des Kindergartens. 
Bild: Marc Benedetti

Bildergeschichten, Videos und Werbeplakate

In der ersten Klasse A+B machten die Kids Gehversuche in der Fotografie und kreierten herzige kleine Bildergeschichten. Sie drehten sich beispielsweise um Teddybären, Frösche oder Lastwagen. Bereits anspruchsvoller ging es in der 3. und 4. Klasse zu, wo die Schülerinnen und Schüler aus einzelnen Fotos kleine Videos inklusive einer Vertonung anfertigten. Die Videos konnte man vor einem von den Kindern angefertigten Dekor zum Thema am Labtop betrachten.

In der fünften Klasse war konzeptionelles Denken gefragt, die Aufgabe bestand darin, eine Etikette für ein Fantasiegetränk zu zeichnen und am Computer zu designen. «Sie mussten dazu die Flasche mit einem Programm ausschneiden und wieder einfügen», erklärt Kimberley Spielmann. Auf Plakaten sollten sie sodann sich selbst mit dem Getränk werbewirksam abbilden – sowie das Getränk in einer passenden Umgebung. Dabei kamen spannende Plakate heraus, die auch viel über die Fantasiewelt der Kinder aussagten.

Hacker, Influencer und Cybermobbing

Die Sechstklässlerin Malin und ihr Kollege Moritz recherchierten zum Thema Chancen und Risiken im Internet. Marin stellte an ihrer Stellwand die internationale Expertin für Cybersicherheit und Professorin Solange Ghernaouti-Hélie vor, die an der Universität Lausanne unterrichtet. Zudem beschäftigte sich mit der US-amerikanischen Influencerin Charli d’Amelio, welche auf Tiktok sage und schreibe 130 Millionen Follower hat.

Moritz recherchierte und illustrierte zum Thema Hacker im Netz und sein zweites Thema waren «Cyborgs». Das sind Menschen, die sich wegen eines Handicaps einen Apparat im Gehirn implantieren lassen, um eine Fähigkeit zu erlangen. Der berühmteste ist Neil Harbisson, er hört Farben – statt dass er sie sieht.

Die Sechtsklässlerin Malin (in der Mitte) und ihr Kollege Moritz (rechts) vor den von ihnen erstellten Stellwänden zu verschiedenen Themen.
Bild: zvg
Die Sechstklässler Egzona. Alice und Simon (v.l.) in dem von ihnen gestalteten Zimmer zum Thema Cybermobbing.
Bild: Marc Benedetti

Die Sechstklässler Simon, Alice und Egzona schliesslich erhielten einen Raum zur Verfügung gestellt und dekorierten diesen selbständig – sie stellten mit rosa und orangen Tüchern und Stoffschläuchen ein menschliches Hirn dar. Bei ihnen ging es um Cyber-Mobbing im Netz und wie sich Jugendliche wirksam dagegen schützen können. Das Trio erklärte den Besuchenden, sehr eloquent, Begriffe wie Harassment, Grooming oder Happy Slapping. Sie haben auch einen Flyer mit nützlichen Tipps dazu verfasst.

Fazit: Als Erwachsener und «Non-Digital-Native» kommt man ganz schön ins Staunen, wie sich schon die Kleinsten mit Hilfe ihrer Lehrpersonen langsam an die Digitalisierung heranwagen! Klein-Wikon wills wirklich wissen. «Die Kinder waren alle supermotiviert diese Woche», sagt die Heilpädagogin Spielmann, «sie haben sich teilweise sehr selbständig mit einem Thema beschäftigt.» Die Sechstklass-Lehrerin Marianne Widmer fügt hinzu: «Ziel der Projektwoche war es, dass jede Klasse ein Element aus dem Unterrichtskonzept Medien und Informatik umsetzt. Das ist gut gelungen.»

Zu jeder Projektwoche gehört auch ein Ausflug. Die 3.-6. Klasse reisten nach Olten auf die Eiskunstbahn und die Kinder amüsierten sich auf den Kufen. Die 1.-2. Klassen besuchten das Naturmuseum in Luzern und die beiden Kindergärten freuten sich über das Märliland in Zofingen.

Diese kleinen Fantasiegeräte «à la Tinguely» entstanden in einer der Schuklassen.
Bild: Marc Benedetti
Eines der gestalteten Werbeplakate für ein Getränk, rechts der Schüler, der es kreiert hat.
Bild: Marc Benedetti

Die Kinder waren alle supermotiviert diese Woche.

Kimberley Spielmann

von der Schule Wikon