Bund gibt grünes Licht: Zwölf Wolfsrudel in der Schweiz können komplett geschossen werden
Die Jagd auf den Wolf kann beginnen. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat die Abschussgesuche der Kantone geprüft und «den meisten» zugestimmt. Konkret können zwölf Wolfsrudel «komplett entfernt» werden. Das heisst: sämtliche Tiere dürfen erlegt werden.
Einzig ein Antrag aus dem Kanton Tessin wurde zurückgewiesen. Das Rudel im Valle Onsernone kann nicht ausgelöscht werden, da «es in den letzten zwölf Monaten nicht zu Rissen in geschützten Situationen gekommen ist», wie das Bafu am Dienstag schreibt. Es darf aber teilweise reguliert werden, «zwei Drittel der Jungwölfe» können so abgeschossen werden. Das ist auch bei fünf weiteren Rudeln der Fall.
Alleine im Wallis sind es 34 Wölfe
Die grosse Zahl der Abschüsse ist möglich, da der Bundesrat am 1. November den ersten Teil des Jagdgesetzes befristet in Kraft gesetzt und gleichzeitig die Jagdverordnung entsprechend angepasst hat. Das ermöglicht auch eine präventive Regulierung. Alleine im Kanton Wallis können nun rund 34 Wölfe erlegt werden. Weitere Abschüsse gibt es in den Kantonen Graubünden, Waadt, St. Gallen und Tessin
Die Abschussbewilligung ist vom 1. Dezember bis am 31. Januar gültig. Ob sich in dieser Zeit alle bewilligten Abschüsse auch tatsächlich durchgeführt werden könne, ist fraglich. Der Kanton Wallis spricht in einer Mitteilung davon, dass es «mehrere Jahre» dauern könnte. Und auch beim Bafu ist man skeptisch: «Es ist davon auszugehen, dass nicht alle Wölfe gemäss Zustimmung entfernt werden können.»
Aber: Das Wachstum des Wolfsbestands in der Schweiz werde «wie vom Bundesrat beabsichtigt stark gebremst». Wölfe dürfen jeweils von September bis Januar präventiv gejagt werden. (mg)