
Psychiatrische Dienste Aargau eröffnen Zentrum gegen Borderline-Syndrom
Die Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) haben ein Kompetenzzentrum für Borderline-Persönlichkeitsstörungen (BPS) eröffnet. Die psychische Erkrankung betrifft bis zu drei Prozent der Bevölkerung. Sie fällt durch starke emotionale Schwankungen, Impulsivität und instabile Beziehungen auf. Menschen mit dieser Krankheit erleben eine quälende innere Anspannung und verletzen sich oft selbst, um kurzfristig Erleichterung zu finden.
«Um ihre starken Emotionen zu regulieren, vergiften sich die Betroffenen häufig mit Medikamenten oder fügen sich teils lebensbedrohliche Verletzungen zu, beispielsweise indem sie Glasscherben schlucken», erläutert Marc Walter, Klinikleiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (KPP), in einer Mitteilung. Deswegen suchen viele Personen mit dieser Erkrankung immer wieder den Notfall auf, heisst es weiter.
Störungsspezifische Psychotherapie als langfristiges Ziel
Das Kompetenzzentrum setzt gemäss Mitteilung «auf leitliniengerechte, moderne und individuell angepasste Ansätze». Dadurch kämen die Patientinnen und Patienten kurzfristig aus dem Teufelskreis der ständigen Krisen heraus. Das langfristige Ziel ist eine störungsspezifische Psychotherapie.
Bei jungen Patientinnen und Patienten erfolgt die Behandlung in Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.
Neben der Borderline-Persönlichkeitsstörung behandelt das Kompetenzzentrum weitere psychische Erkrankungen, die mit ähnlichen Verhaltensmustern einhergehen, beispielsweise komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen, dissoziative Identitätsstörungen sowie Autismus-Spektrum-Störungen.(fan)