Kehrtwende: Der Bundesrat lässt Olympia doch sausen
Nun also doch nicht: Der Bundesrat fährt nicht nach Peking, wie er am Mittwoch bekannt gab. Noch vor zwei Wochen hatte er erklärt, er wolle bei der Eröffnungsfeier dabei sein. Damit setzte er auch das Zeichen, dass die Schweiz dem Boykott-Aufruf einiger westlicher Staaten nicht Folge leistet.
In seiner Begründung hütet sich der Bundesrat nun denn auch davor, daran irgendwelche Zweifel aufkommen zu lassen. Seine Absage begründet der Bundesrat mit der Pandemie. Angesichts der «unsicheren Pandemie-Situation» hierzulande und da in China keine «substantiellen bilateralen Treffen» und keine Kontakte mit Athletinnen und Athleten möglich seien, verzichte der Bundesrat, heisst es in einer Mitteilung der Bundeskanzlei.
Unter anderem die USA, Grossbritannien und Kanada boykottieren die Spiele auf diplomatischer Ebene. Sprich: Die Athletinnen und Athleten treten in ihren Disziplinen an, Präsidenten und andere Volksvertreter bleiben den Spielen aber fern. Hintergrund sind die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in China.
Lange hatte sich der Bundesrat um eine Position zu dem Boykott gedruckst. Man «analysiere die Situation anhand der jüngsten Ereignisse» und werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äussern, liess die Landesregierung noch während der Wintersession verlauten, nachdem mehrere Politiker einen Verzicht auf die China-Reise gefordert hatten. (rwa)