Sonnenschein und genug Schnee: Skigebiete erleben Ansturm – eine Stunde warten auf ein Cüpli?
Das schöne Wetter um den Jahreswechsel sorgte für lange Schlangen in den Skigebieten. Da es auch genug Schnee hatte, durften sich Wintersportler über perfekte Bedingungen freuen. In Arosa waren am 30. Dezember 28’057 Personen im Skigebiet, ein absoluter Tagesrekord, wie die Bergbahnen auf Anfrage von CH Media mitteilen.
Das Wetter hat vielerorts für ein ausserordentlich hohes Gästeaufkommen gesorgt. In Laax wurde bis am 24. Dezember noch ein leichter Rückgang bei den Ersteintritten registriert, dies lag laut Martina Calonder, Mediensprecherin, am vielen Neuschnee und starken Wind. «Ab dem 25. Dezember galten schliesslich perfekte Wintersportbedingungen mit anhaltendem Sonnenschein, was für gute Laune bei unseren Gästen sorgte.»
Das Wetterhoch zeigt sich in Laax auch in den Besucherzahlen ab dem 25. Dezember bis und mit 1. Januar 2025: «Hier liegen wir 6.5 Prozent über dem Vorjahr. Der Spitzentag war der 30. Dezember mit 17’845 Ersteintritten», so Calonder. Rekordeintrittszahlen seien aber nicht erreicht worden.
Hervorragende Pistenverhältnisse in der Ostschweiz
Mit rund 65 Pistenkilometern ist Flumserberg das grösste Skigebiet in der Ostschweiz. Katja Wildhaber, Mitglied der Geschäftsleitung, sagt auf Anfrage, dass die Wetterverhältnisse seit dem 25. Dezember sehr gut waren. «Wir hatten tagtäglich strahlend blauen Himmel. Die Pistenverhältnisse waren hervorragend.» Das habe ihnen ermöglicht, den Besucherinnen und Besuchern viele Möglichkeiten zu bieten: Von den Skipisten, über die Langlaufloipen und Winterwanderwegen konnten sie das gesamte Angebot nutzen. Daher hätten sich die Gäste gut verteilt.
Von den Besucherzahlen her war das Gebiet gut ausgelastet. Laut Wildhaber hatte das Skigebiet Flumserberg rund 11’000 Gäste pro Tag: «Es waren traumhafte Tage.» Gemäss erstem Feedback waren auch die Gäste zufrieden.
Neue Rekorde in Hoch-Ybrig
Wie SRF am Donnerstag schreibt,sind auch im Schwyzer Skigebiet Hoch-Ybrig von neuen Rekorden die Rede. Laut Wendelin Keller, Chef der Bergbahnenbetreiber, waren jeden Tag etwa 5500 Personen im Skigebiet: «Ein sensationeller Start in die Saison.»
Die guten Bedingungen kommen auch den Skigebieten Grindelwald-Wengen, Grindelwald-First und Mürren-Schilthorn zu Gute. Laut den Betreibern seien viele Gäste am 28., 29. und 30. Dezember dem Nebel im Flachland auf die Schlitter- und Wanderwege entflohen. In Mürren konnten die Gäste von der neuen Gondelbahn profitieren, die just auf die Hochsaison hin eröffnet eröffnet wurde. Nachdrei Jahren Bauzeit ging Mitte Dezemberdie steilste Pendelbahn der Welt in Betrieb. Die Steigung beträgt knapp 160 Prozent.
In Andermatt-Sedrund-Disentis hat man ebenfalls Grund zur Freude. Dort verzeichnet man Eintritte über dem Vorjahresdurchschnitt. Auch die Hotels seien gut gefüllt, wird Marketingleiter Pascal Schär zitiert.
Dichtestress auf der Bergterrasse
In der Westschweiz läuft es ebenfalls sehr gut. Pascal Bourquin, der Direktor der Bergbahnen von Grimentz-Zinal VS, spricht gegenüber SRF sogar vom «besten Dezember, den sie je hatten». In Verbier waren täglich über 20’000 Skifahrerinnen und Skifahrer auf den Pisten.
Und auch im Walliser Anzère wurde der Besucherrekord von 5723 Tageseintritten übertroffen – zweimal sogar. Die Besucherzahlen über die Feiertage seien «die besten aller Zeiten» gewesen, sagt der Präsident der Seilbahnen, Sébastien Travelletti, gegenüber SRF.
Der Andrang führte nicht nur auf den Pisten, sondern auch in den Restaurants teilweise zu Dichtestress. Das Finanzportal «Inside Paradeplatz» titelte: «Arosa am Limit: 1 Stunde warten aufs Cüpli in Tschuggenhütte.» Das muss allerdings eher ein Einzelfall gewesen sein, wie Reaktionen anderer Gäste in der Kommentarspalte zeigen. Auch ein CH Media-Reporter stellte fest: Die Gastronomie war erstaunlich gut auf den Ansturm gerüstet.