Der Nobelpreis in Medizin geht an zwei US-Forscher für die Entdeckung der Mechanismen von Mikro-RNA
Molekularbiologe Viktor Ambros und der Genetiker Gary Ruvkun entdeckten um das Jahr 2000 herum einen speziellen Mechanismus im Wurm C. elegans, der ihnen verstehen half, wie zwei ganz unterschiedliche Moleküle (lin-4 microRNA und lin-14 mRNA) miteinander interagieren. Die beiden US-Forscher arbeiteten dabei zusammen. In der Folge explodierte das bisher marginale Wissen über microRNAs. Man stellte überrascht fest: Sie regulieren unverändert seit Jahrtausenden unsere Gene.
«Ihre bahnbrechende Entdeckung offenbarte ein völlig neues Prinzip der Genregulierung, das sich als wesentlich für mehrzellige Organismen, einschliesslich des Menschen, erwies», so das Nobelkomitee in seiner Begründung.
Die in den Chromosomen gespeicherte Information kann mit einer Gebrauchsanweisung für alle Zellen des Körpers verglichen werden. Jede Zelle enthält dieselben Chromosomen und damit denselben Satz von Genen. Verschiedene Zelltypen wie Muskel- und Nervenzellen haben trotzdem sehr unterschiedliche Eigenschaften. Dafür spielen Mechanismen der Genregulation eine Rolle, wie sie von Ambros und Ruvkun beschrieben wurden.
Victor Ambros (geboren 1953) arbeitet an der University of Massachusetts Medical School, Gary Ruvkun (geboren 1952) an der Harvard Medical School sowie am Massaschusetts General Hospital.(kus/dpa)