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KI-Grundlagenforschung: Der Nobelpreis in Physik geht an John Hopfield und Geoffrey Hinton

John Hopfield und Geoffrey Hinton gewinnen den diesjährigen Nobelpreis in Physik für ihre Forschung im Bereich maschinelles Lernen und KI-Netzwerken.

Der Nobelpreis für Physik ist die höchste Auszeichnung, die eine Physikerin oder ein Physiker erhalten kann. In diesem Jahr heissen die Gewinner: John Hopfield (Princeton University) und Geoffrey Hinton (University of Toronto). Sie erhalten den Preis für ihre Grundlagenforschung im Bereich maschinelles Lernen und KI-Netzwerken.

Der US-Amerikaner Hopfield (91) und der Kanadier Hinton (76) hätten Werkzeuge aus der Physik genutzt, um den Grundstein für das heutige leistungsstarke maschinelle Lernen zu legen, hiess es. «Das maschinelle Lernen auf der Grundlage künstlicher neuronaler Netze revolutioniert derzeit die Wissenschaft, die Technik und das tägliche Leben.»

Die Schwedische Akademie der Wissenschaften verkündet die beiden Gewinner des Nobelpreises.
Bild.Christine Olsson / AP

Hopfield erfand ein nach ihm benanntes Netzwerk, das eine Methode zum Speichern und Wiederherstellen von Mustern verwendet. Der in Grossbritannien geborene Hinton verwendete dieses Hopfield-Netzwerk als Grundlage für ein neues Netzwerk, das eine andere Methode verwendet: die Boltzmann-Maschine. Diese kann lernen, charakteristische Elemente in einer bestimmten Art von Daten zu erkennen.

«Die Arbeit der Preisträger ist bereits von grösstem Nutzen. In der Physik verwenden wir künstliche neuronale Netze in einer Vielzahl von Bereichen, beispielsweise bei der Entwicklung neuer Materialien mit spezifischen Eigenschaften», sagte Ellen Moons, Vorsitzende des Nobelkomitees für Physik.

Der Nobelpreis für Physik verleiht die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften jährlich. Unter den früheren Preisträgern befinden sich auch Schweizer. 2019 gewannen die Schweizer Astronomen Didier Queloz und Michel Mayor den Nobelpreis für Physik. Sie haben den ersten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems entdeckt.

Die Auszeichnung in Physik folgt auf den Nobelpreis der Medizin, der gestern verkündet worden war. Gewonnen haben diesen die US-Amerikaner Victor Ambros und Gary Ruvkun. Das Komitee begründete seinen Entscheid mit der Entdeckung der microRNA und deren Rolle bei der Genregulierung.(dpa/chm)