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«Die Silbermedaille mag ich langsam nicht mehr sehen» – Das sind die Reaktionen nach dem WM-Final

Nah dran und doch verloren. Auch im dritten WM-Final in elf Jahren muss sich die Schweiz mit Silber begnügen. Das sind die Schweizer Stimmen nach der knappen Niederlage gegen Gastgeber Tschechien.

Patrick Fischer, Nationaltrainer:

«Es sind keine schöne Gefühle. So nah am WM-Titel, wir hatten echt das Gefühl dass wir heute bereit sind für diesen Schritt. In dieser Mannschaft kämpft jeder füreinander. Ich habe es bereits gestern gesagt. Ich erlebte noch nie eine Mannschaft mit solch einem Teamspirit. Trotzdem reichte es nicht. Im Moment herrscht eine grosse Leere und Enttäuschung. Es zeigt auf: Eine WM zu gewinnen ist wirklich hart. Heute haben wir gegen eine starke Mannschaft verloren.»

«Jetzt sind wir am Boden. Aber jeder, der uns kennt, weiss dass wir weitermachen. Wir legten alles in die Waagschale, mehr konnten wir nicht tun. Der Match gestern hat uns ein wenig Kraft gekostet.»

«Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein. Es macht wirklich weh. Die Silbermedaille mag ich langsam nicht mehr sehen. 2013 war es eine grosse Überraschung. 2018 waren wir schon reifer. Dieses Jahr dachten wir wirklich, wir sind ready. Wir haben gelernt, sind ehrlich und demütig geworden nach den letzten Jahren.»

«Am Schluss machte ein Schuss den Unterschied. Aber so ist der Sport, so ist das Leben. Es kommt nicht immer so. wie man es will. Wir haben alles gegeben, am Ende reichte es leider einfach nicht.»

Andres Ambühl, Stürmer Schweiz:

«Es tut einfach weh, wenn du so nah dran bist. Beide Teams haben gut verteidigt. Es waren Details, welche den Unterschied gemacht haben. Es war extrem knapp, darum tut es enorm weh. Bezüglich einer weiteren Weltmeisterschaft mache ich mir gerade keine Gedanken.»

Kevin Fiala, MVP des Turniers:

«Es ist einfach nur schade. Ein Final zu verlieren ist immer schwierig. Nach dem Spiel hast du nur die Niederlage im Kopf, wir wollten unbedingt Gold. In ein paar Tagen können wir dann sicher zurückschauen und stolz sein. Die MVP-Auszeichnung interessiert mich mich ehrlich gesagt wirklich nicht, ich bin einfach nur leer.»

Kevin Fiala. In der Vorrunde Torschütze gegen Tschechien. Jetzt enttäuscht.
Bild: Peter Schneider / KEYSTONE

Roman Josi, Captain Schweiz:

«Es ist wirklich schade. Wir haben daran geglaubt, haben ein gutes Spiel gemacht. Beide Teams waren sehr geduldig, das machte die Partie so eng. Auch nach dem Gegentreffer hatten wir noch Energie, hatten bis am Schluss den Glauben zu gewinnen. Im Moment ist es extrem frustrierend. Wir dachten, es wird unsere Nacht.»

«Jeder ist für jeden gegangen, wir sind innert kurzer Zeit zu einem richtig guten Team zusammengewachsen, haben eine Verbindung aufgebaut, Das vergessen wir nie. Es war eine unglaubliche Erfahrung mit diesem Team, das nimmt man mit.»

Captain Roman Josi schwankt zwischen Enttäuschung Stolz.
Bild: Martin Divisek / EPA

Roman Cervenka, Stürmer Tschechien:

«Ein Weltmeistertitel in meiner Heimatstadt ist schwierig zu beschreiben. Unglaublich, wir arbeiteten das ganze Turnier darauf hin. Ich denke, mit dieser grossartigen Gruppe haben wir es verdient. Die Energie von den Fans im ganzen Land steckte uns richtiggehend an. Die Teamchemie war schlicht überragend.»

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