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Nach historischer Heim-EM: Schreiben die Schweizer Handballerinnen schon wieder Geschichte?

An der Europameisterschaft im letzten Herbst sammelte das Frauen-Nationalteam mehrere Rekorde. Nun könnten sich die Schweizerinnen erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifizieren. Die Auslosung bescherte ihnen einen machbaren Gegner.

Der Auftrag, den der Schweizerische Handballverband auf seinen Kanälen publizierte, ist unmissverständlich: Am Ende dieser Woche soll die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft zu Buche stehen. Adressatin dieser «Mission» ist nicht die Nationalmannschaft der Männer, die inzwischen regelmässig Gast an interkontinentalen Endrunden ist. Diesmal gilt die Aufmerksamkeit den Schweizer Handballerinnen – die schon wieder Historisches schaffen können.

Nur wenige Monate ist es her, als dem Frauen-Nationalteam ein dicker Eintrag in die Geschichtsbücher des Verbands gelang. An der Europameisterschaft im November und Dezember, welche die Schweiz als Co-Gastgeberin organisierte, purzelten die Rekorde innert weniger Tage regelrecht. Erst sicherten sich die Schweizerinnen gegen die Färöer ihren ersten EM-Sieg überhaupt, nur um kurz darauf in der Basler St. Jakobshalle vor einer Kulisse von 5423 Fans gegen Dänemark aufzulaufen. Noch nie zuvor hatten so viele Menschen hierzulande einem Frauenhandballspiel beigewohnt.

Gegner Slowakei ist deutlich schwächer einzustufen

Schliesslich qualifizierte sich die Schweizer Equipe mit einem Erfolg gegen Kroatien für die Hauptrunde in Wien – auch das kam selbstredend einer Premiere gleich. In der österreichischen Hauptstadt gab es gegen die allesamt höher einzustufenden Nationalteams von Deutschland, Slowenien, den Niederlanden und Norwegen nichts zu bestellen. Dennoch war der Abschluss als EM-Zwölfter aller Ehren wert.

Nun also nimmt die Schweizer Equipe die Qualifikation für die WM in Angriff. Die Ausgangslage präsentiert sich dabei ausgesprochen günstig. Vor zwei Jahren hatten die Handballerinnen schon einmal Anlauf auf ihre erste WM-Teilnahme genommen, damals aber mit Gegner Tschechien Los-Pech bekundet. Nun wird man auf das Nationalteam der Slowakei treffen. Dieses hatte im Spätherbst ebenfalls an der EM teilgenommen. Und als 24. – sprich: als Letzter – abgeschlossen.

Die WM findet Ende Jahr in den Niederlanden und Deutschland statt

Ausgespielt wird die Qualifikation mittels Hin- und Rückspiel. Auftakt bildet die Partie von heute Mittwochabend in der Sporthalle Kreuzbleiche in St. Gallen (Anwurf um 18.30 Uhr). Am Freitag wird sich der Nati-Tross schliesslich auf den Weg in die slowakische Kleinstadt Sala begeben. Dort findet am Sonntag (Anwurf um 16 Uhr) in der Mestska Sportova Hala das Rückspiel statt. Weist die Schweiz nach beiden Spielen das bessere Skore auf, wird ihr ein Platz an der diesjährigen WM sicher sein, die zwischen dem 3. und 20. Dezember in den Niederlanden und Deutschland stattfinden wird.

Beim Aufgebot für die Quali-Spiele konnte Knut Ove Joa indes aus dem Vollen schöpfen. Der norwegische Nati-Coach hat keinerlei Verletzte zu beklagen. Captain Kerstin Kündig ist ebenso dabei wie Star-Kreisläuferin Tabea Schmid, die unlängst in der starken dänischen Liga 17 und 13 Tore in zwei aufeinanderfolgenden Spielen warf, sowie die Leistungsträgerinnen Daphne Gautschi und Mia Emmenegger. Auch Torhüterin Lea Schüpbach meldete sich nach einer im März erlittenen Knieverletzung rechtzeitig fit zurück. Der Mission, WM-Geschichte zu schreiben, steht also nichts im Wege.

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