Sie sind hier: Home > Wolf > Wieder haben die Wölfe weniger Nutztiere gerissen

Wieder haben die Wölfe weniger Nutztiere gerissen

In den Kantonen Wallis und Graubünden gehen die Risse von Schafen zurück – obwohl der Wolfsbestand noch immer leicht zunimmt.

In der Schweiz leben mittlerweile über 35 Wolfsrudel und der Bestand nimmt weiterhin leicht zu. Einen gegenläufigen Trend gibt es bei den durch Wölfe gerissenen Nutztieren, wie die Gruppe Wolf Schweiz, Pro Natura, der WWF Schweiz und BirdLife Schweiz am Donnerstag mitteilten: Diese Zahlen der Kantone Wallis und Graubünden zeigen nach 2023 das zweite Jahr in Folge einen rückläufigen Trend.

Zu verdanken sei dieser Trend in erster Linie dem weiter ausgebauten Herdenschutz, schreiben die vier Interessensgruppen, zumal ein Abgleich der Schäden mit den regulierten Rudeln keinen klaren Zusammenhang erkennen lasse. Nicht thematisiert wird, ob der Rückgang der Risse zu einem Teil auch damit zu tun hat, dass manche abgelegenen Weiden von den Viehhaltern nicht mehr bestossen werden.

Für die Interessensgruppen jedenfalls sind die vorliegenden Zahlen die Bestätigung, dass auch eine intensive Bestandesregulierung des Wolfes die verursachten Schäden nicht nachhaltig mindern könne, wenn es keinen Herdenschutz gibt. Der Aufwand ist für die Land- und Alpwirtschaft aber beträchtlich.

Manche Rudel haben noch nie Nutztiere gerissen

Im Fokus stehen immer noch Problemwölfe: So zeigten die Zahlen des Kantons Wallis, dass einige wenige Einzelwölfe fast gleich viele Nutztiere gerissen haben, wie alle Wolfsrudel im Kanton zusammen. Mehrere Rudel hätten dieses Jahr noch gar keine Nutztiere gerissen. Nur bei 35 Prozent der Risse im Kanton waren Herdenschutzmassnahmen in Kraft.

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Kanton Waadt: Dort gab es zwar etwas mehr Risse als im Vorjahr, jedoch wurde über die Hälfte davon von einem Einzelwolf im Mittelland verursacht, während die fünf anwesenden Rudel im Jura nur für eine Minderheit der Risse verantwortlich sind. Dieses schadenstiftende Individuum ist bereits seit Februar 2024 durch mehrere Verfügungen hintereinander durchgehend zum Abschuss frei, konnte bisher jedoch nicht erlegt werden.(chm)