Aus dem «Raben» wird «Sama», ein orientalischer Gastro-Himmel
Es ist ein unrühmlicher Titel, den sich das Hotel Raben in Zofingen erarbeitet hatte. Ein Ruf, der schwer zu kitten ist? Nein, überhaupt nicht, meint Marik Sommer. Der Zofinger will gemeinsam mit Robert Elia aus dem «schlechtesten Aargauer Hotel» nämlich nun ein gastronomisches Abenteuer machen.
Aus Hotel ist nun Restaurant geworden. Die beiden Thutstätter haben vor 3 Wochen das Restaurant Sama eröffnet. Sama heisst auf Arabisch «Himmel». Die neuen Geschäftsführer wollen ihre Gäste nämlich «an Bord unseres fliegenden Teppichs begrüssen und auf eine kulinarische Reise durch den Orient führen», wie sie auch auf ihrer Website festhalten.
Und das wollen sie mit «Mezze» machen, was übersetzt soviel wie «Häppchen für Häppchen» bedeutet. Dafür richtet das Sama 12 bis 16 Gerichte auf drei Gänge verteilt an, um nicht nur die Vielfalt der orientalischen Küche erlebbar zu machen, sondern auch: «Dass die Gäste teilen. Der Gedanke darin ist: Dass man mehr miteinander agiert und aktiver am Essen ist, als wenn jeder seinen eigenen Teller hat», erklärt Sommer.
Geschäftsführer sind keine Unbekannten
Marik Sommer und Robert Elia sind in Zofingen keine Unbekannten. Sommer arbeitete als Koch bereits in einigen Restaurants in Zofingen und Elia führt gemeinsam mit seiner Familie in der Zofinger Altstadt bereits ein erfolgreiches syrisches Restaurant: Das Café Damascus.
Doch konkurriert das Café Damascus nicht mit dem Restaurant Sama? Nein, sagt Sommer und lacht: «Das ist eine Zusammenarbeit, das wäre auch schlimm, wenn mein Geschäftspartner zwei Restaurants hat, die konkurrieren.»
Seit drei Wochen ausgebucht
Gerade weil sich das Café Damascus in Zofingen an grosser Beliebtheit erfreuen kann, profitiere eben auch das neue Restaurant Sama. «Man kennt uns wegen des Café Damascus und auch weil wir beide in Zofingen sehr verankert sind», führt er weiter aus.
Der schlechte Ruf des Hotels Raben hallt dem Restaurant Sama also nicht nach. «Ausserdem glauben wir fest, dass wenn man etwas mit Liebe und Herzblut macht, Energie reinsteckt, um die Gäste zu verwöhnen, dann läufts», fügt der Thutstätter an. Bislang behält Sommer recht, seit der Eröffnung vom 10. Juli ist das Sama restlos ausgebucht. «Wer einen Tisch will, muss mindestens eine Woche im Voraus buchen», fügt er an.
Eine Hürde gilt es noch zu überwinden
Der schlechte Ruf des ehemaligen Hotels konnte das Restaurant Sama also ohne Mühe überwinden, doch vor einer Hürde steht das Team noch: «Leider hat eine unserer Köchinnen keine Arbeitsbewilligung erhalten, weil sie aus einem Drittstaat kommt», erklärt Sommer.
Was geschieht mit den Hotelzimmern?
Im Erdgeschoss, wo das frühere Tex Mex Restaurant war, befindet sich nun das Restaurant Sama.
Im Obergeschoss wurden aus den zehn Hotelzimmern sogenannte «Long-Stay-Zimmer», die für mehrere Monate von der Baur, Trinh & Partner GmbH vermietet werden.
In der Küche des Sama arbeitet Sommer als Fusionskoch mit zwei Frauen zusammen. «Zum einen haben wir Gulfidan, die ursprünglich aus Syrien kommt, die den asiatischen Teil abdeckt und zum anderen Amina, die aus Marokko stammt und für den afrikanischen Einfluss zuständig wäre», erklärt Sommer.
Doch bei Amina gibt es wegen des strikten Ausländer- und Integrationsgesetzes ein Problem: Drittstaatsangehörige erhalten nur eine Arbeitsbewilligung, wenn das Unternehmen nachweisen kann, wirklich keine inländische Person gefunden zu haben. «Wir wollen aber trotzdem nur sie. Wir hoffen sehr fest, dass sie so schnell wie möglich zu uns kommen darf», führt Sommer aus.