Auch Yaël Meier leidet unter «perversem» Wohnungsmarkt – und wird kritisiert
Die Wohnungskrise hat auch Familie Meier erreicht. Die Jungunternehmerin und Schauspielerin Yaël Meier, die ansonsten gerne mit Erfolgsmeldungen auf sich aufmerksam macht, postete am Montag einen Aufruf auf dem Business-Netzwerk Linkedin. «Wir suchen eine Wohnung in Zürich Enge!», lautet der Post. Vor einem Jahr seien sie aus ihrer Genossenschaftswohnung ausgezogen, berichtet Meier weiter. «Für die 4,5-Zimmer-Wohnung in Zürich haben wir an bester Lage nur CHF 1100.- bezahlt.» Niemand habe verstehen können, wie sie «diese Traumwohnung» hätten aufgeben können.
Doch wegen des verrückt spielenden Zürcher Wohnungsmarkts hätten sie und ihr Partner die Entscheidung getroffen, ihre «tolle, günstige Wohnung» einer anderen Familie zu überlassen. Nun träumen die Meiers von einer langfristigen Bleibe im Zürcher Enge-Quartier, um dort ihre beiden Kinder grosszuziehen.
«Zeigt auf, wie pervers dieser Wohnungsmarkt ist»
Angeblich war die junge Familie bereits fündig geworden. «Wir hätten da auch fast in unsere Traumwohnung einziehen können. Leider gehen diese immer unter der Hand weg und so auch in unserem Fall», schrieb die 24-Jährige weiter. Zum Schluss des Posts bittet sie um Tipps für eine Wohnung oder ein Haus, das in der Enge vermietet oder verkauft wird.
Wenige Stunden nachdem Meier den Aufruf publiziert hatte, applaudierten User in zahlreichen Kommentaren. «Wow, dieser Wohnungsmarkt ist wirklich beängstigend», meint eine Userin. Ein User doppelt nach: «Wenn nicht mal Yaël Meier eine Wohnung findet, dann zeigt das auf, wie pervers der Wohnungsmarkt geworden ist.»
Andere meldeten sich bereits mit Tipps. «Gerade mit Kindern gibt es an den bekannten S-Bahn Linien auf beiden Seiten des Zürisees tolle Wohnorte, in welchen man sehr gute Wohnungen zu guten Preisen erhalten kann», so ein User. Ein User schrieb, nicht helfen zu können. «Aber ich habe heute Morgen für euch als Familie gebetet, dass Gott euch eine passende Wohnung zur Verfügung stellt»
«Wohlhabende haben keinen Anspruch»
Seit sich Meier 2022 in einem Post damit rühmte, als 22-Jährige ohne Abschluss an der «besten Wirtschaftsuniversität der Welt», der Universität St.Gallen, zu unterrichten, hat sie bei manchen Menschen den Ruf, überheblich zu sein und öffnete die Schleusen für Shitstorms. Vielleicht kriegte die Wohnungssuchende in einem Post deshalb auch aufs Dach.
«Wohlhabende Menschen haben keinen Anspruch auf den günstigsten Wohnraum. Wenn ihr euch (wie im Post erwähnt), sogar vorstellen könnt, ein Haus oder eine Wohnung in Zürich zu kaufen, gehört ihr zu dieser Gesellschaftsgruppe definitiv dazu», attackiert sie eine Nutzerin. Ein Dutzend User quittierten die Reaktion mit Likes.
Meier liess dies nicht auf sich sitzen. Als 20- und 23-Jährige frischgebackene Eltern mit einer neu gegründeten Firma hätten sie weder ein stabiles noch ein hohes Einkommen gehabt, antwortete sie der Kritikerin. «Allerdings lebten wir in einer Baugenossenschaft, in der mein Partner schon aufgewachsen ist und das Einkommen keine Rolle spielt – insofern hätten wir da bleiben können, auch als sich das geändert hat.»