Sie sind hier: Home > Schweiz > «Sugus»-Erbin verwaltet die Häuser nun selbst – Mietende sind verunsichert

«Sugus»-Erbin verwaltet die Häuser nun selbst – Mietende sind verunsichert

Den Mieterinnen und Mietern der drei «Sugus»-Häuser in Zürich wurde mitgeteilt, dass nun die Eigentümerin Regina Bachmann mit ihrer Firma die Verwaltung übernommen hat. Das sorgt für weitere Verunsicherung.

Nach der Verhaftung des Immobilienunternehmers Goran Zeindler hat die Erbin der «Sugus»-Häuser in Zürich nun die Verwaltung über die Liegenschaften selbst übernommen. Das wurden den Mietenden via Aushang an ihren Haustüren kürzlich mitgeteilt, wie derTagesanzeigerberichtet.

Zuvor war Unternehmer Zeindler mit seiner Firma für die Verwaltung zuständig.Ihm werden diverse Delikte vorgeworfen, unter anderem ungetreue Geschäftsführung und Urkundenfälschung, weshalb er vor kurzem verhaftet wurde.

Gemäss dem Aushang, den die 105 Mieterinnen und Mieter,denen Anfang Dezember gekündigt worden war, vorfanden, ist nun die Erbin der drei betroffenen «Sugus»-Häuser, Regina Bachmann, mit ihrer in Zug domizilierten Firma Intuiva AG selbst für die Verwaltung zuständig. Sämtliche Anliegen sollen über eine E-Mail-Adresse abgewickelt werden, so die Botschaft an die Mietenden.

Gegenüber dem «Tagesanzeiger» gaben mehrere Mietende an, dass der Verwaltungswechsel zusätzliche Verunsicherung auslöse. Beispielsweise sei unklar, ob bereits gemeldete Anliegen bearbeitet und ob Abmachungen, die mit Zeindlers Firma getroffen wurden, ebenfalls gelten würden.

Einige Mieter äussern die Vermutung, dass hinter dem Verwaltungswechsel eine bewusste Strategie steckt. Schon länger würden Unterhaltsarbeiten und die Reinigung der Häuser vernachlässigt. Ein Mieter sagte gegenüber der Zeitung, er vermute, dass das «allgemeine Chaos» die Bewohnerinnen und Bewohner zum Auszug drängen soll.

Die «Sugus»-Häuser sorgen seit Wochen für Aufruhr in Zürich, weil die Eigentümerin Bachmann sämtlichen Mietern kurz vor Weihnachten gekündigt hatte, um im nächsten Jahr Renovationsarbeiten vorzunehmen. Ob diese wirklich notwendig sind, ist umstritten – viele Bewohnerinnen und Bewohner vermuten, es gehe darum, die Wohnungen zu höheren Preisen vermieten zu können und werfen der Eigentümerin Profitgier vor. Der Fall gilt als symptomatisch für den überhitzten Zürcher Wohnungsmarkt und hat Empörung und grössere Protestaktionen ausgelöst.(con/watson)