Der Bahnpark Region Brugg und SBB Historic suchen eine gemeinsame Lösung
Die Tage der offenen Tore locken jeweils Tausende Eisenbahnfans in den Bahnpark Brugg. Am Samstag, 14. September, standen nach sechs Jahren «Coronaferien», wie Präsident Gregor Tomasi von der Stiftung Bahnpark Region Brugg den Unterbruch nannte, wieder einmal die Gönnerinnen, Sponsoren und Freunde des einzigartigen Dampfzentrums im Fokus. Tomasi bedankte sie bei den zirka 50 Gästen und blickte auf die letzten 20 Jahre zurück. Er sprach auch über die aktuellen Herausforderungen.
Mit einem Blick zur Decke sagte er: «Leider ist unser 112-jähriges Flachdach leck und unser wertvoller Halleninhalt leidet vor allem bei Regen und im Winter unter diesen widrigen Umständen. Die Loks werden nass.» Trotzdem liessen sie das Eisenbahnerherz nicht bluten, sondern versuchten mit SBB Historic zusammen eine Lösung zu finden. «Denn das Dampfzentrum bei den SBB ist und bleibt der Standort Brugg.»
Im nächsten Jahr will Tomasi sein Amt als Gründungspräsident abgeben und einer jüngeren Kraft das Wirkungsfeld überlassen. Die Idee vom Dampflokmuseum soll weiterleben. Das Fachwissen auf dem Gebiet der Dampftechnik habe leider keine Lobby, so Tomasi. Die im Bahnpark Engagierten freuen sich über Leute, die Dampflokheizer oder Dampführer werden möchten. «Unsere Nachfahren sollen erleben können, wie es war, als es noch keine Elektrizität gab und die Züge trotzdem fuhren», hielt der Präsident fest.
Historisches Bauwerk wird saniert
Stiftungsratspräsident Toni Häne von SBB Historic würdigte den Bahnpark Brugg als Lebenswerk von Gregor Tomasi und lobte auch den unermüdlichen Einsatz von Sigi Liechti vom Verein Mikado 1244. «Ich weiss nicht, was wir ohne euren Einsatz heute hier hätten», so Häne. Für SBB Historic sei Brugg – nach Olten und Erstfeld – «als Dampfzenrum sehr wichtig». Er setze sich bei SBB Immobilien für ein Sanierungsprojekt ein. SBB Historic werde sich um die Zusammenarbeit mit den Vereinen kümmern.
Als Stadtrat und Vorstandsmitglied des Vereins Tourismus Region Brugg weiss Roger Brogli, wie bekannt dieses Dampflokzentrum in der Schweiz ist. Er dankte allen Sponsoren und Sachspendern sowie allen Freiwilligen für den nicht selbstverständlichen Einsatz.
Auch Mario Werren, Geschäftsleiter von SBB Historic in Windisch, wies auf die Ressourcen hin, die es brauche, um die Dampfkompetenz in Brugg sicherzustellen. Regierungsrat Dieter Egli, der in Windisch mit Sicht auf den Bahnpark wohnt, nannte diesen «ein echtes Juwel im Kanton Aargau – ein lebendiges Zeugnis unseres Kulturerbes und der Anfänge unserer Mobilität». Der Bahnpark sei ein Symbol für Leidenschaft, die historische Rotonde noch eine der wenigen in der Schweiz und in Europa. Für Egli ist es immer wieder schön, die schnaubenden und zischenden Dampfgeräusche zu hören. Das Teilen der Geschichte bereite Freude.