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Andreas Glarner kritisiert eigenen Gesundheitsdirektor: «Bei Jean-Pierre Gallati bin ich sehr enttäuscht»

Andreas Glarner hatte nach der Ja-Parole seiner Kantonalpartei zum Covid-Gesetz am Parteitag vom 27. Oktober in Lupfig angekündigt, er werde sich im Aargau nicht mehr für ein Nein einsetzen. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, am Dienstag bei einem virtuellen «SVP bi de Lüt» auf Youtube gegen das Gesetz aufzutreten.

Auf die Frage der Moderatorin, wie es zur Ja-Parole der SVP Aargau gekommen sei, sagte Glarner, eine grosse Zahl von Mitgliedern habe nicht am Parteitag teilgenommen, weil dieser unter Zertifikatspflicht stattfand und viele SVPler «diesen Testzirkus nicht mitmachen wollten».

Er bedauere diesen Entscheid, sagte Glarner und hielt fest: «Zwei Nein-Stimmen mehr und wir hätten gewonnen.»

Er müsse die Parole der Kantonalpartei so hinnehmen und werde diese nicht kritisieren – «man muss aber die Umstände kennen, wie das Ja zustande gekommen ist», schiebt der SVP-Aargau-Präsident hin. Glarner weist überdies darauf hin, dass «die SVP-Grundhaltung zum Covid-Gesetz schon eine andere» sei als die Ja-Parole im Aargau.

Als die Moderatorin ihn darauf anspricht, dass der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati erfolgreich für ein Ja geworben habe und eine andere Coronapolitik verfolge als die SVP Schweiz, sagt Glarner:

«Gerade bei Jean-Pierre Gallati bin ich sehr enttäuscht. Er war im Grossen Rat und in seiner kurzen Zeit im Nationalrat ein Hardliner, er hat am Anfang seiner Tätigkeit als Regierungsrat auch gegen Bundesrat Berset geschossen. Ich weiss nicht, was er erlebt hat, aber plötzlich hat er seine Haltung geändert.»

Dies sei sehr bedauerlich, sagt der SVP-Aargau-Präsident. Er selber vertrete eine ganz andere Haltung als Jean-Pierre Gallati, sagt der Nationalrat, deshalb verstehe er dessen Position auch nicht, «aber in der Tätigkeit als Regierungsrat scheint etwas mit ihm passiert zu sein».

Glarner sagt weiter: «Wir müssen wohl einen Soziologen anstellen, um herauszufinden, warum unsere Leute – auch wenn sie zuvor Hardliner waren – nach der Wahl in ein Regierungsamt auf einmal anfangen, andere Positionen vertreten.» Der Fairness halber müsse man aber sagen, dass ein Regierungsrat auch eine andere Aufgabe habe als ein Nationalrat und Parteipräsident, räumt Glarner ein.

Glarner sieht Durchseuchung als richtige Strategie gegen das Coronavirus

Minutenlang warnt Glarner im Youtube-Livestream vor der «Allmacht des Bundesrats», die mit dem Gesetz zementiert werde, kritisiert den angeblichen Impfzwang und sagt, die Pandemie lasse sich auch mit Impfen und weiteren Massnahmen nicht beenden. Glarner sagt:

«Es ist eine Illusion zu glauben, dass man das Virus beseitigen oder besiegen kann, wenn man täglich 300’000 Grenzgänger ins Land lässt. Ich glaube, wir müssen einfach eine Durchseuchung erreichen.»

Schliesslich sagt der SVP-Aargau-Präsident, bei einem Ja zum Covid-Gesetz drohten auch in der Schweiz verschärfte Massnahmen wie die 2G-Regel oder ein Lockdown für Ungeimpfte. Dies sei der falsche Weg, sagt Glarner und präsentiert sein Rezept: «Wir können die Übung beenden, vorsichtig miteinander umgehen, die üblichen Hygienemassnahmen einhalten und lernen, mit dem Chäferli umzugehen und zu leben.»

Eine Antwort zu “Andreas Glarner kritisiert eigenen Gesundheitsdirektor: «Bei Jean-Pierre Gallati bin ich sehr enttäuscht»”

  1. Durchseuchen koste es was es wolle.
    Solche Aussagen sind Despektierlich für alle Corona Toten und deren Hinterbliebenen.
    Impfen und die bekannten Massnahmen helfen solche Wellen zu brechen.
    Unter den Grenzgängern sind übrigens auch sehr viele Gesundheitsfachleute welche dann auch solche Politiker Plauderis gesund pflegen dürfen.

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