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Bonus einführen, Klassenassistenz aufwerten und Quereinsteiger unterstützen: Schulleiter fordern Massnahmen gegen den Lehrermangel

Der Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter stellt konkrete Forderungen an die Taskforce des Kantons. Um den Mangel an Lehrpersonen zu beheben, seien auch mehr finanzielle Mittel nötig – dies dürfte politisch umstritten sein.

Heute in sieben Monaten, am 14. August, beginnt das neue Schuljahr. Kein sehr aktuelles Thema, könnte man meinen – doch der Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter Aargau findet «nach dem Schulstart ist vor dem Schulstart».

Bisher seien Lehrpersonenmangel und die vielen nicht oder nicht adäquat besetzten Stellen nur zum Schulstart ein Thema in Politik und Öffentlichkeit gewesen. «Schnell waren wieder andere Themen aktuell, die Not der Schulen, der Schülerinnen und Schüler und betroffener Eltern rückte in den Hintergrund – bis zum nächsten Schulstart».

Schulleitungen vermissen konkrete Massnahmen

Die Schulleitungen begrüssten deshalb die Einsetzung einer Taskforce gegen den Lehrpersonenmangel durch das Bildungsdepartement von Regierungsrat Alex Hürzeler (SVP). Sie fordern kurzfristige Aktionen für das nächste Schuljahr, sowie mittel- und langfristige Massnahmen gegen den Lehrpersonenmangel. Es gehe darum, aktive Lehrpersonen im Beruf zu halten und neue zu gewinnen. Der Schulleiterverband hat diese Vorschläge in der Taskforce eingebracht:

Forderungen der Schulleitenden an die Lehrermangel-Taskforce

Unterstützung der Schulen vor Ort beim Coaching nicht adäquat ausgebildeter Lehrpersonen und Quereinsteigenden

Pflege der Lehrpersonen, die an der Volksschule arbeiten, zum Beispiel mit Wiedereinführung der Prämien, die in den Sparjahren gestrichen wurden.

Erweiterte und erleichterte Zugänge zur Lehrerausbildung an der Pädagogischen Hochschule.

Aufwertung der Klassenassistenzen für weitergehende Einsätze im Unterrichtsbereich.

Finanzielle Unterstützung der Quereinsteigenden im ersten Ausbildungsjahr, in dem sie noch nicht arbeiten können.

Attraktive Werbekampagne bei Gymnasiasten und Berufsleuten zwischen 30 und 45 Jahren.

Aufbau von familienergänzenden Betreuungsangeboten für Eltern im öffentlichen Dienst, so dass sie in höheren Pensen arbeiten können.

Personalplanung für das kommende Schuljahr schon im Gang

Der Verband ist sich bewusst, dass verschiedene Massnahmen mit finanziellen Konsequenzen verbunden sind und dass sich die Finanzsituation des Kantons verschlechtert hat. Daher gelte es, die bestehenden finanziellen Mittel auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und verstärkt umzulagern auf die Schulen vor Ort.

Trotzdem seien mittelfristig zusätzliche finanzielle Mittel nötig, um den Mangel an Lehrpersonen zu beheben, «denn der Konkurrenzkampf zwischen den Branchen um geeignete Fachkräfte ist in vollem Gang. Der Verband der Schulleitenden erachtet es als dringlich, dass aus der Taskforce bald deutliche Signale erfolgen für die Verbesserung der prekären Personalsituation. «Die Personalplanung für das kommende Schuljahr ist schon in vollem Gang», heisst es im Positionspapier der Schulleiter.

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