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Der Aufstieg des Kevin Spadanuda: Der FCA-Topskorer wechselt in die Ligue 1 zu Aufsteiger Ajaccio

Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern. Nun ist es fix: Kevin Spadanuda verlässt den FC Aarau in Richtung Frankreich und wechselt zum Ligue-1-Aufsteiger Ajaccio. Damit ist beim FCA nach Donat Rrudhani und Randy Schneider auch der dritte Offensiv-Star weg.

Wechsel vom FC Aarau in eine europäische Top-Liga sind selten. Letztmals gelang dies vor sieben Jahren dem Moldawier Artur Ionita, der einen Vertrag beim Serie-A-Klub Hellas Verona bekam. Ein nicht unwesentlicher Unterschied zum neusten Transfer des FCA ist indes, dass Ionita nach Vertragsende ablösefrei ging; Spadanuda hatte beim FC Aarau dagegen noch einen Vertrag bis 2024. Damit wird ein mittlerer, womöglich sogar hoher sechsstelliger Betrag in die Kassen des FC Aarau gespült.

Auch deshalb spricht Aaraus Sportchef Sandro Burki beim Transfer von Kevin Spadanuda zur AC Ajaccio von «einer unglaublichen Geschichte». Burki ist merklich stolz auf diesen Transfer: «Normalerweise schafft man den Sprung in eine solche Liga aus der Schweiz von den Young Boys oder vom FC Basel.» Dass dies nun ein Spieler des FC Aarau erreicht habe, sei «eine spezielle Auszeichnung, sowohl für die erbrachten Leistungen des Spielers, als auch für die geleistete Arbeit des gesamten Vereins.»

In fünf Jahren von der 4. Liga in die Ligue 1

Unglaublich ist der Wechsel des 25-jährigen Flügels aber nicht bloss wegen der Seltenheit solcher Transfers weg vom Brügglifeld oder wegen der finanziellen Rahmenbedingungen. Unglaublich ist er auch, weil er Spadanudas Aufstieg innerhalb von wenigen Jahren krönt – aus dem Nichts auf die ganz grosse Bühne. Vor fünf Jahren spielte Spadanuda noch in der 4. Liga für den FC Schinznach-Bad. Dann ging es innerhalb von zwei Jahren über die 2. Liga interregional (Schöftland) und die 1. Liga (Baden) in die Challenge League zum FC Aarau. Und hier machte sich Spadanuda vor allem dank seinen Leistungen in der letzten Saison für eine Top-Liga interessant. 18 Tore schoss er 2021/22, mehr Treffer erzielte in der Challenge League nur Joaqin Ardaiz vom FC Schaffhausen.

Nach dem verpassten Aufstieg war klar, dass der FC Aarau seine drei Top-Spieler in der Offensive nicht würde halten können. Donat Rrudhanis Wechsel zu den Young Boys und Randy Schneiders Transfer zu St. Gallen wurden schon Anfang Juni bekannt. Bei Spadanuda dauerte es nun ein paar Wochen länger. Jetzt ist auch klar weshalb: Er hatte neben anderen ein Angebot aus Frankreich vorliegen, aus einer Top-Liga also, in welcher der Transfermarkt im Vergleich zur Schweiz mit etwas Verzögerung öffnet.

In Ajaccio kommt Spadanuda in ein nicht gerade ruhiges Umfeld. Schon im Frühjahr, noch bevor der Aufstieg feststand, gab Präsident Christian Leca seinen Rücktritt auf Ende Saison bekannt. Gemäss französischen Medien wegen gesundheitlichen Problemen. In den letzten Wochen wurde zudem spekuliert, dass Trainer Olivier Pantaloni, der seit acht Jahren und seit dem Abstieg in die Ligue 2 in Ajaccio tätig ist, seine Mission mit der Rückkehr in die höchste Spielklasse für erfüllt ansehen könnte. Er könnte den Klub ebenfalls verlassen.

Kommt jetzt Nikola Gjorgjev?

Das alles ist Spadanudas Zukunft, dies braucht den FC Aarau nicht gross zu kümmern. Er hat genug damit zu tun, seine Offensive neu zu formieren. Rrudhani, Schneider und Spadanuda haben in der letzten Saison zusammen 36 Tore erzielt und damit mehr als die Hälfte der gesamten Aarauer Ausbeute. Burki hat auf die ersten beiden Abgänge umgehend reagiert und noch vor dem Trainingsstart von letzter Woche Valon Fazliu von Wil und Nuno da Silva von den Grasshoppers präsentiert. Dafür erhielt er ein Lob von Trainer Stephan Keller. Dieser sagte:

Auch beim Ersatz für Spadanuda ist davon auszugehen, dass der FC Aarau zeitnah einen Zuzug vermelden kann – womöglich schon vor der Abreise ins dreitägige Trainingscamp im Nord-Schwarzwald Anfang nächster Woche. Ein Name der zum Beispiel seit Wochen auf dem Radar der Aarauer Verantwortlichen ist, ist Nikola Gjorgjev. Der 24-jährige Flügel und einstige Junior des FC Wettingen spielte in der Rückrunde der letzten Saison als Leihspieler der Grasshoppers beim FC Schaffhausen. Beim Barrage-Teilnehmer bleibt er nicht, bei GC hat er den auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Gjorgjev hat für den FC Aarau ein interessantes Profil – sowohl sportlich als auch finanziell.

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