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Regierungsrat schliesst Aargauer Volksschule schon nächsten Freitag – nach den Ferien Maskenpflicht auch für 1.-Klässler

Der Aargauer Regierungsrat hat wegen der stark eskalierenden Coronavirus-Krise im Aargau zusätzliche kantonale Schutzmassnahmen beschlossen. Die Schule endet bereits am Freitagabend, 17. Dezember. Die Betreuung der Kinder stellt die Schule bis am 23. Dezember sicher. Nach den Ferien gilt Maskenpflicht bereits ab der ersten Klasse. 

Die Schulverbände hatten es gefordert. Jetzt hat der Regierungsrat entschieden: Die Aargauer Volksschulen starten vier Tage früher in die Weihnachtsferien. Die Schülerinnen und Schüler haben bereits ab dem 20. Dezember Ferien.

Die vorgezogenen Ferien sind eine Reaktion auf die angespannte Situation in den Schulen. «Es ist eine ganz andere Situation als in früheren Wellen. Damals haben sich noch nicht so viele Schülerinnen und Schüler angesteckt», sagte Philipp Grolimund, Co-Präsident des Schulleiterverbands, diese Woche zur AZ.

Aktuell befinden sich laut Mitteilung der Regierung über 46 Klassen in Quarantäne. Obwohl Klassenquarantänen seit den Herbstferien nur noch in schwerwiegenden Fällen angeordnet werden. Mit den vorgezogenen Weihnachtsferien soll sich die Situation an den Schulen beruhigen. Kinder, die nicht zu Hause betreut werden können, haben aber die Möglichkeit, die Schule auch vom 20. bis 23. Dezember zu besuchen. Die Schulen müssen ein «bedarfsgerechtes Betreuungsangebot» sicherstellen.

Nebst den vorgezogenen Weihnachtsferien empfiehlt die Regierung, dass ab sofort nicht nur die Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse, sondern auch die 1.- bis 4.- Klässler eine Maske tragen. Nach den Weihnachtsferien wird diese Empfehlung zur Pflicht. Regierungssprecher Peter Buri sagt:

«Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, um die Weiterverbreitung des Virus zu reduzieren.»

Die Lage ist angespannt. Die Fallzahlen steigen, die Intensivstationen füllen sich. Am Donnerstag sind zum dritten Mal in Folge mehr als 800 neue Coronafälle gemeldet worden. In den letzten sieben Tagen sind im Schnitt jeden Tag 716 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Es droht eine Überlastung des Gesundheitswesens

Wegen rekordhoher Infektionszahlen drohe eine Überlastung des Gesundheitswesens, schreibt die Regierung am Freitag in einer Mitteilung. Die Kapazitäten der Intensivstationen seien «sehr stark ausgelastet». Am Donnerstag wurden 20 Personen wegen Covid-19 auf einer Intensivstation behandelt. Teilweise hätten Patientinnen und Patienten in ausserkantonale Spitäler verlegt werden müssen, so die Regierung.

Erst letzte Woche hat der Regierungsrat neue Coronamassnahmen beschlossen. An einer Medienkonferenz am Donnerstag stellten Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati und Bildungsdirektor Alex Hürzeler die neusten Coronabeschlüsse der Regierung vor.

Sie erklärten, dass an den Schulen alle ab der 5. Klasse wieder Maske tragen müssen, dass auch im Restaurant, in der Bar, im Club, im Kino oder im Theater zusätzlich zur Zertifikatspflicht eine Maskenpflicht gilt und Essen und Trinken an all diesen Orten nur noch im Sitzen erlaubt ist – auch in den Aussenbereichen.

Nur einen Tag später präsentierte der Bundesrat seine Entscheide. Er erlaubte, dass in Bars und Clubs auf eine Maske verzichtet werden kann, wenn nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt haben. Der Regierungsrat hat seine Verordnung noch am Freitag angepasst und die 2G-Regel für Bars und Clubs übernommen.

Die nächsten Massnahmen sind bereits in der Pipeline

Die Massnahmen sind seit dieser Woche in Kraft. Um zu sagen, ob sie wirken und ob die Wirkung ausreicht, damit die Fallzahlen sinken, ist es zu früh. Der Bundesrat will aber vorbereitet sein und rasch entscheiden können, falls sich die Situation noch weiter zuspitzt.

Am Freitag, eine Woche nachdem er neue Massnahmen verkündet hatte, schickte er zwei Varianten für noch strengere Massnahmen bei den Kantonen in Konsultation:

Die erste Variante sieht die Einführung der 2G-Regel mit Maskentrag- und Sitzpflicht bei diversen Aktivitäten im öffentlichen Raum vor.

Die zweite Variante Schliessungen, wo die Maske nicht getragen werden kann.

Bei beiden Varianten würden die Basismassnahmen verstärkt, etwa mit einer Homeoffice-Pflicht und der Beschränkung privater Treffen.

Die Kantone haben nun bis am Dienstag Zeit, sich zu den Vorschlägen des Bundesrats zu äussern.

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