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«Pandemie bald offiziell beenden»: Dieser Mann lag oft richtig – jetzt sagt er, wann wir zur Normalität zurückkehren sollen

Anthony Fauci, medizinischer Chefberater von Joe Biden, sagte kürzlich am virtuell stattfindenden World Economic Forum (WEF): «Die endemische Phase könnte zwar bald beginnen – aber nur, wenn nicht wieder eine neue, gefährlichere Mutante auftaucht.»

Auch Tomas Pueyo, der zu Beginn der Pandemie mit seinem Artikel «The Hammer and The Dance» für Aufsehen sorgte und vor rund einem Monat über die entscheidende Frage bei Omikron schrieb, glaubt, dass die endemische Phase sehr bald beginnt.

Tomas Pueyo lag in der Vergangenheit bei Entwicklungen der Coronapandemie oft richtig.

Er sagt:

«Diese Omikron-Welle wird wahrscheinlich die letzte sein, bei der wir vorsichtig sein sollten. Folglich sollten wir die Pandemie bald offiziell beenden, wahrscheinlich in ungefähr einem Monat, es sei denn, es tauchen neue, ziemlich unwahrscheinliche Informationen auf.»

Begründet hat er diese Prognose in seiner aktuellsten Analyse: «Coronavirus: Game Over.» Pueyo ist kein Wissenschaftler, sondern Mitarbeiter einer Bildungsplattform für Studenten, traf aber wie erwähnt mit seinen bisherigen Analysen die Situation und Entwicklungen jeweils gut.

Bevor wir zur Begründung kommen, hier noch ein Blick auf die weltweiten Infektionszahlen, diese gehen aktuell durch die Decke:

Die Omikron-Fragen sind praktisch beantwortet

Doch wieso kann in dieser Phase vom baldigen Ende gesprochen werden? Gemäss Pueyo seien jetzt die Antworten auf die im Dezember gestellten Fragen da:

Die Omikron-Variante verbreitet sich schnell und selbst dann, wenn man keine Symptome hat

Hospitalisationen sind um rund 50 % tiefer als bei Delta

Todesfälle liegen rund 90 % tiefer als bei Delta

Omikron verbreite sich so schnell, dass der Fallanstieg nach rund einem Monat beendet ist und dann wieder schnell sinkt, da fast keine neuen Wirte mehr zur Verfügung stehen. Als Beispiel werden die Entwicklungen in Südafrika und Grossbritannien aufgeführt:

In der Schweiz begann die Omikron-Welle einige Tage nach derjenigen in Grossbritannien. Die Task Force des Bundes erwartet den Peak bei uns Ende Januar. Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG sagte am Dienstag beim Point de Presse, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle bald erreicht sein könnte.

Kosten werden höher, Nutzen wird kleiner

Nach aktuellem Stand führt Omikron zu milderen Verläufen. In Südafrika zeigt sich dies beim Verlauf der Fallzahlen, Hospitalisationen und Todesfällen schön. Auch wenn jetzt die Todesfälle steigen, dürften sie die Werte der vorherigen Welle nicht erreichen, da auch schon die Hospitalisationen tiefer lagen, sagt Pueyo.

Wir stehen also womöglich bald an der Schwelle zur endemischen Lage. Nach der Omikron-Welle wird ein Grossteil der Einwohner mit dem Virus in Kontakt gekommen sein und durch Infektion, Impfung oder beidem eine gewisse Immunität erreicht haben. Ähnliche Prognosen gab auch schon das BAG und der Bundesrat ab.

Einschneidende Massnahmen seien dann nicht mehr vertretbar. Die Kosten durch Lockdowns oder ähnlichem sind hoch, der Nutzen kleiner, da viele schon eine Immunität ausweisen.

Diese vier Gruppen bleiben weiterhin gefährdet

Für Pueyo ist daher klar: Wenn keine neue Variante mit vielen Vorteilen auftaucht, kann die Mehrheit wieder «normal» leben. Ausgeschlossen davon sind vorerst noch:

Gesundheitspersonal: Die Omikron-Welle ist noch nicht überstanden. Aber wenn diese dann vorbei ist, sollten die kommenden Wellen deutlich weniger belastend werden.

Schwellen- und Entwicklungsländer: Diese weisen meist tiefere Impfquoten aus. Zudem sind auch die Gesundheitssysteme weniger ausgebaut. Auch kleinere Ausbrüche können hier zu Problemen führen.

Immungeschwächte Menschen: Wenn die Impfung nichts nützt oder die Immunität nicht aufgebaut werden kann, sollte man vorsichtig bleiben.

Kinder: Noch sind wenige Kinder geimpft oder genesen. Dies kann sich aber bis in ein paar Wochen ändern.

Für alle anderen gilt: «Vielleicht sollten Sie noch einige Wochen lang wachsam sein, bis diese Welle vorüber ist», rät Pueyo. Die Gefahr durch Corona nimmt aber auch ab, wenn mehr und mehr Personen um einen herum eine höhere Immunität aufgebaut haben.

Entscheidend wird die Phase danach auch für die Regierungen. Zu Beginn wurde in verschiedenen Ländern noch mit Lockdowns und harten Massnahmen gewartet. Doch spätestens mit Anstieg der Infektionszahlen handelten viele resolut. In den vergangenen Monaten haben alle viel gelernt. Und die Covid-Massnahmen wurden wie «ein Lieblingsspielzeug für Regierungen». Pueyo sagt: «Jetzt ist es an der Zeit, dieses wegzugeben.»

Regierungen sollen jetzt handeln

Die Regierungen müssen das Vertrauen der Bürger stärken. Während der Pandemie wurde die Macht gestärkt und mit Massnahmen genutzt. Jetzt müssen die mögliche nächste Pandemie vorbereitet und die Massnahmen beendet werden, damit die Bevölkerung der Regierung auch in Zukunft vertraut. Pueyo rät zu diesen Schritten:

Nennt ein Datum für das Ende der Massnahmen, sofern keine neuen Informationen oder Entwicklungen dazwischen kommen.

Nennt die Bedingungen, welche dazu führen, dass die Massnahmen wieder eingesetzt werden. Dies sollte aber nur geschehen, wenn eine neue Virusvariante mit grosser Immunflucht oder Ansteckungsfähigkeit auftaucht.

Lockdowns nur als allerletztes Mittel verwenden.

Maskenvorschriften aufheben. Unternehmen sollen selbst entscheiden können.

Impfkampagnen fortsetzen und Masken sowie Antigen-Schnelltests leicht zugänglich machen.

Impfstoffe gegen neue Varianten schnell zulassen.

Der Amerikaner schliesst seine Ausführungen mit den Worten: «Vor zwei Jahren war es wichtig, mutig zu handeln und landesweite Vorschriften zu erlassen. Jetzt ist es an der Zeit, die Verantwortung zurückzugeben. Jetzt muss man wieder Vertrauen aufbauen, damit die Bevölkerung bei einer nächsten Pandemie der Regierung wieder Vertrauen zurückgeben kann.»

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