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Wegen sinkender Nachfrage: Aargauer Impfzentren bieten Booster ohne Termin an

Am Montag, Dienstag und Mittwoch haben sich in den Aargauer Impfzentren 9969 Personen boostern lassen. Das sind deutlich weniger als im gleichen Zeitraum in der Vorwoche, als es 16’671 Auffrischimpfungen gab.

Wegen der rückläufigen Nachfrage nach Terminen, bieten die meisten Impfzentren in den nächsten Tagen Booster-Impfungen ohne Voranmeldung an. Das teilt das Covid-19-Programm in seinem wöchentlichen Newsletter mit.

Bisher haben rund 254’000 Personen eine Auffrischimpfung erhalten. Das sind rund 36 Prozent der Aargauer Gesamtbevölkerung. Das zeigt: Viele Personen, die doppelt geimpft sind, haben sich noch nicht boostern lassen.

Gleichzeitig steigen die Fallzahlen wegen der hoch-ansteckenden Omikron-Variante weiter. Diese Woche meldete der Kanton für Dienstag und Mittwoch erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 2000 neue Fälle. Am Dienstag waren es 2406 Neuansteckungen, am Mittwoch 2670. In den letzten sieben Tagen sind im Schnitt jeden Tag 1781 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Christoph Fux, Infektiologe am Kantonsspital Aarau (KSA), betonte diese Woche in der AZ die Wichtigkeit der Booster-Impfung. Er sagte:

«An den Geboosterten wird es liegen, während der kommenden Wochen den Alltagsbetrieb in vielen versorgungskritischen Bereichen aufrechtzuerhalten.»

Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati sagte im «Talk täglich» auf Tele M1: «Machen Sie es, es hilft Ihnen und der Gesellschaft.»

Auch der Kanton zählt in seinem Newsletter Gründe auf, die für den Booster sprechen. So würden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Personen mit einer Auffrischimpfung ein «deutlich geringeres Risiko haben, schwer an Covid-19 zu erkranken und hospitalisiert zu werden». Ausserdem sei die Wahrscheinlichkeit für weitere Virusmutationen umso kleiner, je mehr Personen über einen guten Impfschutz verfügten.

Der Booster könne zudem eine Überlastung des Gesundheitswesen verhindern. Am Mittwoch wurden in den Aargauer Spitälern 88 Covid-Patientinnen und Covid-Patienten behandelt. 15 davon lagen auf der Intensivstation, 4 auf der Überwachungsstation.

Nebst medizinischen Gründen, sprechen weitere praktische Gründe für den Booster – vor allem, solange es beispielsweise in Bars oder Clubs die 2Gplus-Regel gibt. Wer in den letzten 120 Tagen eine Impfung erhalten hat, muss an Orten, wo die 2Gplus-Regel gilt, keinen zusätzlichen negativen Covid-Test vorweisen.

Der Kanton weist in seinem Newsletter auch noch einmal darauf hin, dass das Impfzertifikat ab Ende Januar nur noch 270 Tage gültig ist. Wer seinen Impfschutz vorher nicht auffrischen lässt, verfügt nach Ablauf dieser 270 Tage über kein Zertifikat mehr, um beispielsweise ins Restaurant gehen zu können.

Aargau ist auf Booster-Impfung für 12- bis 15-Jährige vorbereitet

Bisher empfiehlt die Eidgenössische Impfkommission nur Personen ab 16 Jahren die Booster-Impfung. Der Kanton geht allerdings davon aus, dass die Impfkommission bereits in den nächsten Tagen neue Empfehlungen publiziert. Sobald diese Empfehlung vorliege, können sich auch Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren boostern lassen, wenn ihre zweite Impfung mehr als vier Monate her ist.

Von den 5- bis 11-Jährigen, die sich seit Anfang Jahr gegen Covid-19 impfen lassen können, sind bisher sieben Prozent mindestens einmal geimpft. Kinderimpfungen sind weiterhin in den Kantonsspitälern Aarau und Baden sowie im Shoppi Tivoli in Spreitenbach möglich. Zudem gibt es Arztpraxen, welche Kinder gegen Covid-19 impfen. Auf der Website des Kantons gibt es einen Überblick über die Angebote.

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