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Der FC Aarau vertreibt in Kriens den Nebel und wahrt die Chance, Wintermeister zu werden

Vorneweg: Am Schnee lag es nicht. Die hartnäckigsten Resthaufen wurden fein säuberlich hinter den Spielfeldrand geschaufelt. War es also der feuchte Dunst, der über den Kunstrasen zog und den Aarauern die Sinne vernebelte? Der die Gäste den Start in diese Partie derart verschliefen liess?

Wie auch immer. Nach einer Viertelstunde jedenfalls geriet der FC Aarau gegen Kriens in Rückstand. Gegen das Schlusslicht, bei dem in dieser Saison höchstens die Lautstärke der Lautsprecher im Stadion Kleinfeld Eindruck hinterlässt. Eine Flanke war es, die Jérôme Thiesson in einer Weise abfälschte, dass der Ball dem Krienser Liridon Mulaj vor die Füsse fiel. Die Führung war verdient.

Zwei Tore für Gashis Selbstvertrauen

Gleichwohl blieb dem FC Aarau die Schmach erspart, weil Rückkehrer Shkelzen Gashi mit einer Doublette glänzte. Nach langwierigen muskulären Problemen sass der 33-Jährige zuletzt auf der Bank. Gestern spielte er von Beginn weg. Trainer Stephan Keller stellte ihn wohl in der Hoffnung auf, dass der bis anhin weitgehend glücklose Stürmer gegen Kriens zu neuem Selbstvertrauen findet. Und dies gelang prächtig. Auch dank Gashi ist der Nebel aus den Köpfen der Aarauer gewichen.

Nach dem frühen Schock wurde der FC Aarau ballgewandter, spielbestimmender, schlichtweg besser. Kurzum: Der Favorit zeigte jene Qualitäten, die ihm die mitgereisten Fans gerne schon kurz nach Anpfiff attestiert hätten. In der 23. Minute schlug Gashi schliesslich ein erstes Mal zu: Randy Schneider hatte den Raum und die Übersicht, seinen Vordermann im Strafraum zu erspähen und spielte den Pass. Eine kurze Ballmitnahme, ein trockener Linksschuss – der Ausgleich.

Mutig und kämpferisch trat der Gegner auf

In der Folge bedurfte es zweier Rettungstaten (eine vor, eine nach der Pause) von Goalie Simon Enzler, der den abermaligen Rückstand verhinderte. Ja, Kriens mag ein tristes Dasein am Tabellenende fristen. Doch die Innerschweizer suhlten sich nicht in ihrer Malaise, sondern waren mutig und kämpferisch.

Der FC Aarau bekundete zeitweilen Mühe mit der Gangart des Gegners. Dennoch schoss er in der 63. Minute das Siegtor. Vor dem Krienser Torhüter Pascal Brügger legte Kevin Spadanuda auf Gashi ab, der ins leere Tor vollendete. Derselben Kombination war zuvor von Schiedsrichter Sven Wolfensberger die Gültigkeit untersagt worden. Der Unparteiische entschied auf Abseits, ein falscher Beschluss. Nun aber zählte der Treffer. Danach verliess Gashi entkräftet den Platz. Sein Trainer nahm ihn breit grinsend in den Arm. Und die knappe Führung hatte auch nach der vollen Spielzeit Bestand.

Trotz des Sieges trug das Spiel kaum zur nachhaltigen Beruhigung von Stephan Keller bei. Denn Kriens blieb auch gegen Ende gefährlich. Auf die Flanken war die FCA-Defensive nicht optimal eingestellt, auch die flachen Hereingaben sorgten für Schweissausbrüche trotz frostiger Temperaturen. Xamax-Trainer Andrea Binotto, der das Geschehen auf der Tribüne verfolgte, wird sich das in sein Notizheft geschrieben haben. Am Freitag empfängt der FCA die Neuenburger zur Hinrunden-Dernière im Brügglifeld.

Kriens – Aarau 1:2 (1:1)

Kleinfeld. – 1000 Zuschauer. – SR: Wolfensberger. – Tore: 16. Mulaj 1:0. 23. Gashi 1:1. 64. Gashi 1:2.

Kriens: Brügger; Urtic, Isufi, Busset, Balaruban; Mistrafovic; Lang, Sessolo (46. Bürgisser), Aliu, Mulaj; Avdijaj.

Aarau: Enzler; Thiesson, Thaler, Bergsma, Kronig; Bunjaku; Njie (86. Schwegler), Schneider, Rrudhani; Spadanuda (92. Avdyli), Gashi.

Bemerkungen: Kriens ohne Costa, Harambasic (beide krank), Alessandrini, Goelzer, Maloku (alle verletzt), Binous und Djorkaeff (beide nicht im Aufgebot). Aarau ohne Giger (gesperrt), Jäckle (krank), Aratore, Conus (beide verletzt), Gouano und Senyurt (beide nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 4. Thiesson, 35. Lang, 39. Urtic, 46. Mistrafovic, 56. Njie, 83. Hasani (alle Foul).

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