Sie sind hier: Home > Zofingen > Der neue Bahnhof kostet die Zofinger 1 Million Franken mehr als budgetiert – und es könnte noch mehr werden

Der neue Bahnhof kostet die Zofinger 1 Million Franken mehr als budgetiert – und es könnte noch mehr werden

Höhere Materialkosten sowie Bauschutt aus vergangenen Zeiten, der unter dem Bahnhof gefunden wurde, gehören zu den Gründen, warum der Bau teurer wird.

Dass die Arbeiten für den neuen Zofinger Bahnhofplatz vorangehen, merkten auch die Besucher des Heitere Open-Airs, die mit dem Zug angereist waren: Der «Würfel»-Treppenabgang war damals bereits weg, wer nicht strikte den «Heitere»-Pfeilen folgte, musste rüber zu den Wartenden aufs Gleis 2 rufen, um den Weg zur Unterführung zurückgerufen zu bekommen. Während der Bau-Zeitplan also stimmt (Stand jetzt ist man nur eine Woche hinterher), muss das Budget nach oben korrigiert werden: Wie die Stadt am Montag mitteilte, ergeben sich Bruttomehrkosten von 2 Millionen Franken.

Bis im Herbst 2023 wird am Bahnhof eine grosse Velostation gebaut, das Parkhaus erweitert und der Platz neu gestaltet. Da auch Bund, Kanton und SBB einen Teil zahlen, werden die Zofinger Steuerzahlerinnen am Ende 1 Million Franken an Mehraufwand und somit insgesamt neu 6,5 Millionen Franken zahlen. Die Gesamtkosten belaufen sich neu auf 11,3 Millionen Franken. Grund dafür sind «Altlasten und unvorhergesehene Mehraufwände sowie notwendige Projektanpassungen», wie die Mitteilung besagt. Zudem spiele die aktuell hohe Bauteuerung mit, die momentan bei 10 Prozent liege. Ans Projekt angepasst werden mussten die Velorampen, die im Vergleich zum Originalplan breiter werden.

Materialkosten und Treibstoff steigen weiter

Mit «Altlasten» ist Bauschutt von vergangenen Bautätigkeiten gemeint, auf den man im Untergrund gestossen ist. «Ob dieser während des Baus des alten Bahnhof- oder Postgebäudes liegen gelassen wurde, wissen wir nicht», sagt Tiefbauvorstand Robert Weishaupt. Der Schutt habe abgetragen und fachgerecht auf einer geeigneten Deponie entsorgt werden müssen. Zudem sei man auf chrombelastete Erde gestossen, die man ebenfalls habe entsorgen müssen. Einen Mehraufwand bereitete überdies die Bodenbeschaffung: Statt wie vorgängig von der Erdsonde gemeldet aus reinem Kies, bestand ein Teil des Untergrunds aus von Wasser durchzogenem Gestein. «Dieses musste besser gesichert und schneller abgetragen werden, da die Schicht uns sonst weggerutscht wäre», erklärt Weishaupt.

Die in der Mitteilung angesprochene Bauteuerung betrifft Material wie Holz oder Stahl, das wegen der Pandemie und dem Ukrainekonflikt in die Höhe geschnellt ist sowie die horrenden Kosten für Treibstoff, der nebst Fahrzeugen auch die Baumaschinen antreibt. «Und der Innenausbau steht erst noch an», sagt Robert Weishaupt und weist damit daraufhin, dass die Preise von allem Genannten voraussichtlich noch höher sein werden, wenn dieser dereinst startet. Es könnte also sein, dass die 2 Millionen Franken Mehrkosten erst eine Zwischenbilanz sind. Am 5. Oktober kann sich die Bevölkerung einen Eindruck von der Baustelle machen. Dann findet eine öffentliche Führung statt. Details werden noch bekanntgegeben.

Schreiben Sie einen Kommentar