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«Ein Zeichen linker Ideologen»: Warum sich die Junge SVP Aargau heftig über die Neue Kanti Aarau enerviert

Im Artikel 2 des Schulgesetzes des Kantons Aargau steht im zweiten Abschnitt: «Die öffentlichen Schulen sind unselbstständige öffentlich-rechtliche Anstalten; sie sind politisch und konfessionell neutral.» Dem widerspreche die Neue Kantonsschule Aarau (NKSA) leider, schreibt die Junge SVP des Kantons Aargau in einer Medienmitteilung vom Dienstag.

Warum? Die Partei klärt auf und schreibt dazu: «Rektorin Martina Kuhn-Burkard sowie weitere Lehrer und Mitarbeiter verwenden in offiziellen Dokumenten und Chats den Genderstern; ein Zeichen der linken Ideologen und Gutmenschen.» Der Genderstern habe in der Schule nichts verloren.

Entdeckt hatte dies der Präsident der JSVP Aargau, Samuel Hasler. Auf Twitter zeigt er sich reichlich erbost darüber:

Für die Junge SVP Aargau und Hasler, der zudem Präsident der Bezirkspartei und im Einwohnerrat Buchs aktiv ist, stellt sich gar die Frage, ob der Einsatz des Gendersterns an Aargauer Schulen nicht ein Verstoss gegen das Schulgesetz darstellt. Denn: Die Bundeskanzlei hat im vergangenen Jahr in einer Weisung über die gendergerechte Sprache klargestellt, dass der Einsatz des Gendersterns ein politisches Statement sei.

Rektorin: Kein Ausdruck politischer Ideologie

Die Schule selbst nimmt die harsche Kritik zur Kenntnis und reagiert gelassen. Rektorin Martina Kuhn hält auf Anfrage der Aargauer Zeitung fest: «Die Schreibweise mit Genderstern ist kein Ausdruck von irgendeiner politischen Ideologie.» Vielmehr setze man aus pragmatischen Aspekten – schon seit «längerer Zeit» – vermehrt auf die Schreibweise mit dem Genderstern.

Martina Kuhn-Burkard, Rektorin der Neuen Kantonsschule Aarau.
Martina Kuhn-Burkard, Rektorin der Neuen Kantonsschule Aarau.zvg

Kuhn hält fest: «Ich habe Germanistik studiert und habe aus linguistischer Sicht durchaus auch einige Schwierigkeiten mit dieser Schreibweise. Im Moment sehen wir aber keine bessere sprachliche Möglichkeit, um der Realität an unserer Schule gerecht zu werden.»

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