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Übergewichtig oder nicht? Die soziale Herkunft beeinflusst das Risiko

Jedes sechste Kind in der Schweiz hat Übergewicht oder leidet unter Adipositas auf. Der Bildungsstand der Eltern hat dabei einen starken Einfluss auf das Übergewichtsrisiko.

Die Anzahl der übergewichtigen und adipösen Kinder und Jugendlichen in der Schweiz bleibt hoch. Konkret sind 17,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler übergewichtig oder adipös – leiden also unter starkem Übergewicht. Die Zahl steigt damit im Vergleich zum Vorjahr minimal an. Der Anteil der stark übergewichtigen Kinder und Jugendlichen nahm um 0,1 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent ab. Das teilte die Gesundheitsförderung Schweiz mit.

Die Stiftung veröffentlichte am Dienstag die Ergebnisse des jährlichen Monitorings der schulärztlichen Dienste der Städte Basel, Bern und Zürich. Dafür wurden für das Schuljahr 2021/22 15’266 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Schulstufen gewogen und gemessen. Ein Blick auf die Schulstufen zeigt denn auch: Je älter die Kinder, desto mehr sind betroffen.

Während auf der Basisstufe nur jedes achte Kind übergewichtig ist, ist es auf der Mittelstufe bereits fast jedes fünfte und auf der Oberstufe gar jedes vierte. Damit sei der Anteil an übergewichtigen Jugendlichen auf der Oberstufe rund doppelt so hoch wie auf der Basisstufe, schreibt die Stiftung.

Soziale Herkunft hat einen starken Effekt

Neben dem Alterseffekt konnten die Experten auch «einen starken Effekt der sozialen Herkunft» erkennen. Dieser wurde mittels des Bildungsstands der Eltern ermittelt. So zeigt sich, dass die soziale Herkunft einen deutlichen Einfluss auf die Übergewichtsprävalenz hat – sowohl bei schweizerischen als auch bei Kindern mit Migrationshintergrund.

Laut der Stiftung sind Kinder von Eltern ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss dreimal so häufig übergewichtig, wie solche, deren Eltern eine höhere Berufsschule oder eine Hochschule abgeschlossen haben. Bei Adipositas seien die Unterschiede noch ausgeprägter. Kinder von Eltern ohne nachobligatorische Ausbildung sind zehnmal so häufig betroffen wie diejenigen, deren Eltern einen Tertiärabschluss haben. Geschlechterunterschiede spielen dagegen kaum eine Rolle, wie es weiter heisst. (abi)

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