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In Zofingen zahlt ein Durchschnittshaushalt im nächsten Jahr 405 Franken mehr für den Strom

Die Marktpreise für elektrische Energie haben sich in den letzten zwölf Monaten versechsfacht. Auch die Kosten der vorgelagerten Netze sind angestiegen. Deshalb erhöht jetzt auch der Energieversorger StWZ per 1. Januar den Strompreis, und zwar im Schnitt um 42 Prozent, der bisher höchste kommunizierte Anstieg im Aargau.

Die StWZ Energie AG erhöht laut einer Medienmitteilung die Strompreise für die Kundinnen und Kunden der Grundversorgung stark. «Für einen Vierpersonen-Haushalt mit einem Verbrauch von jährlich 4500 Kilowattstunden bedeuten die Preisanpassungen für das Jahr 2023 höhere Stromkosten von 42 Prozent oder 405 Franken pro Jahr», sagt Erwin Limacher, Leiter Kundenservice bei StWZ.

Für einen Vierpersonen-Haushalt bedeuten die Preisanpassungen für das Jahr 2023 höhere Stromkosten von 405 Franken pro Jahr.

Erwin Limacher

Leiter Kundenservice StWZ

Für Gewerbe- und Industriekunden steigen die Gesamtkosten mit gegen 58 Prozent noch stärker an als bei den Haushaltskunden. Der Strompreis setzt sich aus der Energie, der Netznutzung und den Abgaben zusammen – wahlweise kommen ökologische Mehrwerte für nachhaltig produzierte Energie dazu. Die Veränderung der Strompreise für das Jahr 2023 ist laut der Mitteilung nicht für alle Kundinnen und Kunden gleich, sondern abhängig vom Verbrauchsprofil.

Grosshandelsmarktpreise spielen verrückt

Hauptgrund für die Preisschub nach oben sind die massiv gestiegenen Beschaffungskosten. Die Marktpreise für elektrische Energie hätten sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als versechsfacht. «Preistreibend sind verschiedene Faktoren. Zum einen wird in Europa gegen 50 Prozent des Stroms mit Gas und Kohle produziert. Und die Preise dieser Energieträger sind aufgrund der politisch unsicheren Lage wegen des Ukrainekriegs sehr stark gestiegen. Zum anderen wirken sich die ausgefallenen Kraftwerke in Frankreich preistreibend aus», so Erwin Limacher.

In Europa wird gegen 50 Prozent des Stroms mit Gas und Kohle produziert. Und die Preise dieser Energieträger sind aufgrund der politisch unsicheren Lage wegen des Ukrainekriegs sehr stark gestiegen.

Erwin Limacher

Leiter Kundenservice StWZ

Weiter heisst es in der Mitteilung, dass die Netznutzungspreise in Zofingen und Strengelbach ebenfalls ansteigen. Grund für den Anstieg seien einerseits markant steigende Kosten für die Netzverluste sowie die Systemdienstleistungen der Swissgrid, welche aufgrund der hohen Strommarktpreise ansteigen. Andererseits würden sich die von StWZ nicht beeinflussbaren Kosten der vorgelagerten Netze um 5 Prozent erhöhen. Die Abgabe für den Netzzuschlag auf den Strom, der für die Förderung erneuerbarer Energien eingesetzt wird, bleibt im Jahr 2023 bei den maximal zulässigen 2,3 Rappen pro Kilowattstunde stabil.

Engagement in nachhaltige Energie zahlt sich aus

Laut der StWZ lohnt sich für Private und Unternehmen eine Investition in die Produktion nachhaltiger Energie momentan mehr denn je. So werde die StWZ die Produktion von nachhaltiger Energie ab dem 1. Januar 2023 beinahe doppelt so hoch vergüten – aber auch StWZ-Kundinnen und -Kunden ohne Eigenproduktion können laut der Mitteilung profitieren: Eine Beteiligung an der gemeinschaftlichen Photovoltaikanlage A2 der StWZ sei attraktiver denn je.

«Die tiefere Stromproduktion sowie der höhere Verbrauch in den Wintermonaten machen die Schweiz abhängig von Stromimporten», heisst es in der Mitteilung. Kommt es zu einer Strommangellage, werden Schritte zur Bewältigung durch den Bund eingeleitet. Diese reichen von Sparappellen über Kontingentierungen bis hin zu kontrollierten Stromabschaltungen. «Um einer solchen Mangellage entgegenzuwirken, lohnt sich ein effizienter Umgang mit Energie mehr denn je», heisst es in der Mitteilung. Dabei würden die einfachen Massnahmen wie konsequentes Licht löschen, Standby-Verbraucher ausschalten, Duschen statt Baden, Kochen mit Deckel ebenso viel Sinn machen wie Ersatz von alten Elektrogeräten durch effizientere.

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